Hochschulzentrum, Lörrach
Kalksandstein und Schiefer prägen die Bauwerke. Beide Baustoffe stehen für vertraute, nachhaltige, dauerhafte und handwerklich zu verarbeitende Materialien.
Schiefer im Kontrast zu Kalksandstein
An einem repräsentativen Westhang, mit Blick auf Lörrach, errichtete die Duale Hochschule Baden-Württemberg ihr neues Domizil. Auf einer Höhenlinie korrespondiert der Neubau mit einem daneben liegenden, der Moderne verpflichteten Altbau aus den 60er Jahren und schafft dazwischen einen großzügigen Campus. Die Freiräume bestimmen den Charakter und den Wert der Anlage.
Der Überzeugung folgend, dass Wissen nicht nur in den Vorlesungs- und Seminarräumen wachse, schufen die Architekten weitläufige, charakterstarke Begegnungsräume. Statt konzentrierter, kompakter Gebäude entstanden Freiräume, Ebenen und Plätze, die zum Verweilen einladen und Identität schaffen.
Hochschulzentrum, Lörrach
Technik und Umwelt:
„Schließlich, so die Architekten, möchten wir mit der Architektur erreichen, dass sie sich durch ihre Beschaffenheit und die Einzigartigkeit des Landschaftsraumes als ein wertvolles Gut darstellt. Denn zur Bildung gehörten nicht nur die beruflichen, sondern auch die sozialen und kulturellen Aspekte“. Landschaft und Vegetation seien in diesem Zusammenhang als Gegenwelt zur weitgehend von der durch Technik und Ökonomie bestimmten Welt des Studiums zu sehen. In diesen Kontext stellen die Architekten auch die Materialwahl: Kalksandstein und Schiefer prägen die Bauwerke. Beide Baustoffe stehen für vertraute, nachhaltige, dauerhafte und handwerklich zu verarbeitende Materialien. Schiefer gibt es seit Jahrtausenden. Neben seinen ökologischen Vorzügen ist er überaus positiv besetzt. Mit Schiefer verbindet man Ansichten von alten Städten und Häusern. Das schafft trotz moderner Bauformen eine gewisse Vertrautheit mit dem Neuen.
Die rund 6.000 m² große Fassadenfläche ist als Waagerechte Deckung im Hochformat ausgeführt.
Mit der Deckart aus 40 x 20 cm großen Schieferplatten sind große glatte Flächen wirtschaftlich und auch runde Flächen handwerklich solide zu bekleiden. Das Erscheinungsbild mit dem halben Verband wirkt symmetrisch und zugleich archaisch. Hinter der vorgehängten hinterlüfteten Fassade auf Holzunterkonstruktion verbergen sich 12 cm Mineralwolledämmung und Beton- bzw. Kalksandstein-Wände.
Hochschulzentrum, Lörrach
BAUHERR
Land Baden-Württemberg
PLANUNG
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei,
Stuttgart
2005 - 2008
6000m²
Anton Linzner,
75217 Birkenfeld
Lörrach
Mohnke Bauingenieure, Denzlingen
Rathscheck Schiefer,
InterSIN®, 40 x 20 cm
Waagerechte Deckung im Hochformat
Holz mit Mineralfaserdämmstoff