Gemeindehaus, Oranienburg
Nachhaltig und ökologisch: Als Baustoffe kamen nur nachhaltige und ökologisch wertvolle Materialien in Frage. Stahl- und Porenbeton prägten den Rohbau. Schiefer, Glas und Holz bestimmen das Erscheinungsbild des Gebäudes.
Schlichte Eleganz
Schieferhülle für Gemeindehaus.
Eine Fassade aus Schiefer prägt das Gemeindehaus der Neuapostolischen Kirche in Oranienburg. Der ebenso schlichte wie elegante Kubus gleicht mit seiner Höhe und Kubertur die Höhenunterschiede zwischen den fünfgeschossigen Plattenbauten und den angrenzenden eingeschossigen Gartenhäusern aus.
Das Gebäudeensemble setzt sich aus einem sieben Meter hohen Saal und einem vier Meter hohen Nebenraumbereich zusammen. Die Nebenräume, zu denen der Eingangsbereich, ein Sitzungsraum, Küche, Sanitäranlagen und Sakristei gehören, umschließen den Hauptsaal winkelförmig. Der Baumbestand blieb erhalten und sorgt mit den Gartenanlagen für eine ästhetische Eingangssituation.
Gemeindehaus, Oranienburg
Nachhaltig und Ökologisch
Als Baustoffe kamen nur nachhaltige und ökologisch wertvolle Materialien in Frage. Stahl- und Porenbeton prägten den Rohbau. Schiefer, Glas und Holz bestimmen das Erscheinungsbild des Gebäudes. Die Schiefer-Fassade als vorgehängte hinterlüftete Fassade in Symmetrischer Deckung besteht aus 60 x 30 cm großen und 1 cm dicken Schieferplatten. Dahinter verbergen sich 12 cm Mineralwolledämmung mit schwarzer Vlieskaschierung. Alle Fenster haben eine wärmedämmende Dreifachverglasung. Die Fußbodenheizung wird von einer Wärmepumpe bedient. Das auf den Flachdächern anfallende Regenwasser wird gesammelt und zur Bewässerung der Grünanlage genutzt.
Symmetrisch, elegant, schlicht: Prägend für dieses Gebäude ist die Schiefer-Fassade. Die großen Platten wurden auf einer Aluminium-Unterkonstruktion in zeitgemäßem Kreuzfugenraster montiert. Zwischen den Platten befinden sich jeweils etwa ein Zentimeter breite Fugen. Ohne Höhen- und Seitenüberdeckung und ohne störende Schattenbilder entwickeln die Platten mit den schwarzen Fugenrahmen eine besondere Ästhetik. Mit ihrer spaltrauen Oberfläche präsentiert sich jede Schieferplatte ganz individuell.
Dieses Erlebnis der Natur wird von den Betrachtern des Gebäudes als edel und zugleich schlicht empfunden. Das Spiel der Farben und Formen verleiht dem Gebäude die Anmut die es beansprucht und zugleich die Zurückhaltung die man von einem solchen Bauwerk erwartet.
Die Schieferplatten wurden von den Dachdeckern mit Lasern exakt eingemessen. Die Festpunkte der Unterkonstruktion wurden im Stahlbeton verankert, die Gleitpunkte im Porenbeton. Dabei mussten die Handwerker besonders die bauüblichen Toleranzen berücksichtigen.
Gemeindehaus, Oranienburg
Bauherr
Neuapostolische Kirche Berlin-Brandenburg
Planung
Neuapostolische Kirche Berlin-Brandeburg, Bauabteilung Dipl.-Ing. Karin Reimann, in Arbeitsgemeinschaft mit Ingenieur- und Planungsgesellschaft Hohen Neuendorf, Dipl.-Ing. Walter Feuereisen
Bauzeit
08/2008 bis 07/2009
Grundfläche
1.158 m2
Gebäudefläche
200 m2
Fassadenmaterial
Rathscheck Schiefer, InterSIN®, blaugrau, spaltrau, 60 x 30 cm
Unterkonstruktion
Aluminium, Kreuzfugenraster
Standort
Oranienburg
Tragwerksplaner
Ingenieur- und Planungsgesellschaft Hohen Neuendorf, Dipl.-Ing. Walter Feuereisen
Schieferarbeiten
Phönix Holz- und Dachbau GmbH, Berlin
Schieferdeckart
Symmetrische Deckung