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Dachsanierung Einfamilienhaus, Köngen

Derjenige, der die Wilde Deckung beherrscht, darf sich zu einem kleinen Kreis von Schieferdeckern zählen, die Besonderes leisten. Die Bezeichnung „gestaltendes Handwerk“ kann, ja muss in diesem Fall absolut wörtlich genommen werden. Dächer in Wilder Deckung sind Kunstwerke und ihre Schieferdecker Künstler.

Unbändige Ästhetik…Handwerk + Kunst = Kunstwerk.

Wenn die Altdeutsche Deckung die Königin aller Schieferdeckarten ist, so ist die Wilde Deckung der König dazu. Diese direkt aus dem Schieferrohling entstehende Deckart zählt handwerklich wie architektonisch zum Feinsten und Edelsten, was die Jahrtausende alte Schieferkunst hervorgebracht hat.

Als unweit von Stuttgart das Dach eines anspruchsvollen Einfamilienhauses saniert wurde, kam die Wilde Deckung zum Einsatz. Das nach anthroposophischen Vorstellungen errichtete Bauwerk trägt ein Dach, das sich zeltartig über einen rundlichen Grundriss spannt. Dabei variieren die Dachneigungen zwischen 70° und 12°. Ursprünglich war dieses Dach 27 Jahre lang mit Lärchenschindeln gedeckt. Doch die teilweise geringe Dachneigung strapazierte die Schindeln. Zu langsam abfließendes Wasser ließ das Lärchenholz insbesondere auf der kühleren und feuchteren Nordseite teilweise verfaulen. Im Vorfeld der Neueindeckung prüfte der Bauherr verschiedene Dachbaustoffe. Nur der Moselschiefer® wurde dem hohen Anspruch an Ästhetik und Haltbarkeit gerecht. Die Rohlinge wurden auf der Baustelle entsprechend den geometrischen Bedürfnissen des Daches zugerichtet. Große Steine liegen an der Traufe, die kleinen am First. Dabei müssen die versierten Schieferdecker jeden einzelnen Stein so zurichten, dass die nach Fachregel erforderliche Höhen- und Seitenüberdeckung gewährleistet ist. Ein kunstvolles Puzzle, das neben technischer Notwendigkeit auch einem hohen ästhetischen Anspruch gerecht werden muss.

Heute präsentiert sich das neu eingedeckte Dach, als wäre es für die Wilde Deckung entworfen. Vielleicht ist diesem Bauwerk erst jetzt die wahre Krone aufgesetzt worden. Das gestaltende Dachdeckerhandwerk hat hier allemal ein Meisterwerk geschaffen.

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Dachsanierung Einfamilienhaus, Köngen

Dachsanierung Einfamilienhaus Köngen

BAUHERR 

Dipl.-Ing. FH Gerhard Kohn
Venzenweg 1
89173 Lonsee

Bauzeit

05 / 2004 bis 07 / 2004

Gebäudefläche

210 m2

Fassadenmaterial

Rathscheck Schiefer,
Moselschiefer®

Unterkonstruktion

Vollschalung

Standort

Köngen bei Stuttgart

Grundstücksfläche

1.100 m2

Schieferarbeiten

Dachdeckermeister Kurt Haag, Traben-Trarbach

Schieferdeckart

Wilde Deckung

Dämmung

Mineralwolle 160 mm

Besonderes

Zeltdach

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