Warum eine Dachdämmung lohnt:
Arten, Kosten, Förderung
Mit einem gut gedämmten Haus können Sie im Winter unter gewissen Bedingungen fast die Hälfte der Heizkosten gegenüber einem herkömmlich gedämmten Altbau einsparen. Einen großen Anteil daran hat das Dach, über das bis zu zwanzig Prozent der Heizenergie entweichen können. Deshalb kann es sich für Sie lohnen, das Dach Ihres Altbaus zu dämmen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich die hier vorgestellten Förderprogramme regelmäßig ändern können. Aktuelle Angaben finden Sie auf den Webseiten der KfW und der BAFA.
Warum sich eine neue Dachdämmung lohnt
Es kann sich aus einer Reihe von Gründen lohnen, das Dach im Eigenheim im Zuge einer Dachsanierung mit neuer Dach-Dämmung auszustatten. Der naheliegende Vorteil ist die deutliche Ersparnis bei den Heizkosten. Allein dadurch lassen sich die Maßnahmen meist nach einer Zeit von zehn bis 20 Jahren amortisieren. Auch die Wohnqualität kann sich deutlich erhöhen, wenn als Dach-Isolierung beispielsweise eine Außendämmung gewählt wird, die den Wohnraum vergrößert. Doch genauso trägt eine effiziente Dachdämmung zu einem besseren Wohnklima und zum nachhaltigen Klimaschutz bei.
Hier ein Überblick über die Vorteile einer effektiven neuen Dachdämmung und Dachisolierung:
Energiekosten sparen
Unabhängigkeit von schwankenden Energiepreisen
Wertsteigerung des Gebäudes
Feuchtigkeitsschutz durch weniger Kondenswasser
Lärmisolierung als Nebeneffekt
erhöhter Wohnkomfort
Klimaschutz
Kostenersparnis durch staatliche Förderung
Welche Arten der Dachdämmung gibt es?
Grundsätzlich werden beim Dachdämmen drei Dämmvarianten unterschieden: Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung. Während die Aufsparrendämmung als Dachisolierung von außen auf das Dach aufgebracht wird, werden die anderen beiden Dämmarten in der Regel von innen verlegt.
1. Aufsparrendämmung
Die Aufsparrendämmung, also wenn Sie beim Dach dämmen von außen vorgehen, weist diese Eigenschaften auf:
Bei der Aufsparrendämmung werden feste Platten aus Steinwolle oder anderen Materialien oberhalb der Dachsparren auf eine Holzschalung verlegt.
Es wird auch von einer Aufdachdämmung gesprochen, also einer Dachisolierung von außen.
Durch die Dämmschicht entsteht eine durchgehende Fläche, auf die anschließend die Eindeckung verlegt wird. Als Resultat ergibt sich eine durchgehende Dämmung, die sowohl aus bauphysikalischer wie aus wärmeschutztechnischer Sicht von Vorteil ist.
Von den drei Dämmarten am Dach verursacht die Außendämmung die höchsten Kosten, da hierfür das Haus eingerüstet und die Dacheindeckung entfernt werden muss.
Bei der Aufsparrendämmung sind Kosten von etwa 120 bis 150 Euro pro Quadratmeter zu kalkulieren.
Besonders im Falle einer Dachsanierung mit Neueindeckung empfiehlt sich diese Art des Dachdämmens. Erstens wird das Dach ohnehin freigelegt und zweitens geht durch die Außendämmung kein wertvoller Wohnraum im Inneren verloren. Es kann jedoch unter Umständen sein, dass eine Genehmigung durch die Baubehörde nötig ist, da sich die Dachgiebelhöhe und auch das Aussehen des Hauses durch diese Dämmart ändern. Eine Außensparrendämmung lohnt sich außerdem als Ergänzung zu einer bereits vorhandenen Dämmung, um etwa die EnEV-Vorgaben zu erfüllen.
2. Zwischensparrendämmung
Die Zwischensparrendämmung als Wärmedämmung fürs Dach zeichnet sich durch folgende Punkte aus:
Die Dach-Dämmung wird üblicherweise auf der Innenseite des Hauses zwischen den tragenden Sparren des Daches angebracht und mit einer zusätzlichen, luftdichten Folie vor Feuchtigkeit geschützt.
Für die Zwischensparrendämmung kommen sowohl Glas-, als auch Steinwolle oder verschiedene Naturdämmstoffe zum Einsatz.
Meist werden einfach zu verarbeitenden Klemmfilze verwendet, die ohne zusätzliche Befestigung zwischen die Dachsparren geklemmt werden können.
Bei einer Zwischensparrendämmung kosten die Materialien etwa 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter.
Oft ist bei Altbauten schon eine Dämmung zwischen den Sparren verbaut, die dann einfach nachgerüstet oder ausgetauscht werden kann. Eine Zwischensparrendämmung hat den Vorteil, dass durch sie nur wenig Wohnraum im Inneren verloren geht. Gelegentlich reicht allerdings die Dicke der vorhandenen Sparren nicht für das gewählte Dämmmaterial aus. Dann müssen die Sparren innen oder außen mit Latten verstärkt werden, um die nötige Tiefe für den Dämmstoff zu erreichen. Eine Zwischensparrendämmung hat den Nachteil, dass zwischen Dämmplatten und Sparren Wärmebrücken entstehen können, welche die Wärmeisolierung entsprechend verringern.
3. Untersparrendämmung
Folgende Aspekte machen die Untersparrendämmung aus:
Die Untersparrendämmung ist eine Form der Innendämmung.
Sie kommt hauptsächlich bei Sanierungsarbeiten zum Einsatz, wenn etwa die Sparrenzwischenräume schon verkleidet sind.
Sie wird häufig mit der Zwischensparrendämmung kombiniert. Einerseits, um Wärmebrücken abzudichten und andererseits, um die vorhandene Dämmung zu ergänzen und zu verbessern.
Die Dachdämmplatten werden zum Abschluss mit Gipskartonplatten oder mit Profilhölzern verkleidet.
Die Untersparrendämmung ist besonders effizient, da mit ihr bei vergleichsweise geringen Kosten und geringem Aufwand eine deutliche Verbesserung des vorhandenen Wärmeschutzes erzielt werden kann. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass sich durch diese Dämmart der vorhandene Wohnraum verkleinert. Lediglich wenn Klemmfilze zwischen eine ohnehin nötige Unterkonstruktion für die Innenbekleidung geklemmt werden, geht kein zusätzlicher Raum verloren. Zudem müssen Hausbesitzer während des Einbaus der Dach-Isolierung mit Bauschmutz im Innenraum rechnen.
Im Altbau das Dach dämmen
Besonders Altbauten verbrauchen durch unwirtschaftliche Dämmsysteme oft viel zu viel Energie. Immerhin gehen knapp 25 Prozent der Wärme über das Dach verloren, ein Anteil, der mit den Jahren ordentlich ins Geld gehen kann. Daher ist gerade bei derartigen Gebäuden immer sinnvoll über eine energetisch günstigere Dämmung nachzudenken. Die günstigste Methode, das Dach zu isolieren, ist in diesem Fall sicherlich die Zwischensparrendämmung, da sie gerade in Altbauten oftmals schon vorhanden ist. Besonders energiesparend und deshalb zu empfehlen ist dennoch die Aufdachdämmung. Die Kosten für den Einbau sind zunächst höher, doch bewirkt die gesteigerte Effizienz auf die Dauer einen deutlichen Spareffekt. Der vergrößerte Wohnraum kommt auch hier als zusätzlicher Pluspunkt dazu.
Wie viel kostet eine Dachdämmung?
Die Kosten für eine neue Dämmung sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig und lassen sich daher lediglich in Preisspannen angeben. Für Auf-, Unter- und Zwischensparrendämmung variieren die Kosten der Wärmedämmung pro Quadratmeter stark. Grundsätzlich sind die Art des Dach-Dämmens bei Altbauten sowie die Dachisolierung und damit die Kosten für die Dachdämmung vom Zustand der Dacheindeckung und des Dachstuhls abhängig. Muss die Dacheindeckung erneuert werden, ist eine Außendämmung in Form einer Aufsparrendämmung zu empfehlen. Bei besonders maroden Dächern kann zudem eine Verstärkung des Dachstuhls ebenso nötig werden wie eine Erneuerung einzelner Dachsparren. Die Preise für die Dachsanierung, die Dachisolierung und die Art der Dachdämmung richten sich also maßgeblich nach dem Zustand des Daches.
Allgemein richten sich die Investitionskosten für eine Dachdämmung nach folgenden Faktoren:
- Art des Dämmverfahrens (Auf-, Zwischen- oder Untersparrendämmung)
- verwendete Dämmmaterialien (z.B. Mineralwolle, Polyurethan-Hartschaum, Holzfaserplatten u.a.)
- Dicke des verwendeten Dämmmaterials
- Größe des Daches
- Komplexität der Dachkonstruktion
- Dachart (Steil- oder Flachdach)
- der bauliche Zustand des Daches
Wenn Sie die Arbeiten in Auftrag geben und nicht selbst durchführen, spielt entsprechend noch das Lohnniveau in Ihrer Region eine wichtige Rolle. Bei einer Außendämmung mit Neueindeckung des Daches ist auch die Wahl des neuen Deckmaterials entscheidend. Beim Dach isolieren sind die Kosten also schwer zu pauschalisieren. Wir raten Ihnen dazu, Kostenvoranschläge mehrerer Firmen in Ihrer Region einzuholen.
Die Größe der Dachfläche übt den größten Einfluss auf die Gesamtkosten aus. Gefolgt vom gewählten Dämmverfahren, der Dachkonstruktion sowie dem Zustand des Daches und der Wahl des Dämmmaterials. Außerdem spielt es auch eine Rolle, wie Sie Ihr Dach isolieren lassen. Je nachdem, wie stark die einzelnen Kostenfaktoren ausgeprägt sind, variieren auch die Materialkosten sowie der damit verbundene Aufwand.
Die tatsächlichen Kosten einer Dachdämmung können daher nur als Kostenspektrum angegeben werden. Der folgende tabellarische Überblick soll Ihnen lediglich zur groben Orientierung dienen. Eine genaue Kosteneinschätzung kann Ihnen letzten Endes nur ein Fachmann nach einer Besichtigung vor Ort liefern. Für die Tabelle wird ein Einfamilienhaus mit Satteldach und einer Dachfläche von 120 Quadratmetern zugrunde gelegt. In den Preisangaben enthalten sind Lohn- sowie Materialkosten. Ein Großteil der Kosten der Außendämmung / Aufdachdämmung entfällt zudem auf Gerüstaufbau, Konter- und Dachlatten, Innenverkleidung des Daches sowie das Abdecken und Neueindecken.
Wie viel kostet eine Dachdämmung?
Eine Aufsparrendämmung ist die kostspieligste Art der Dachdämmung. Das Dach-Dämmen von außen empfiehlt sich lediglich, wenn Sie ohnehin Ihr Dach neu eindecken lassen, führt dann aber zu besonders guten Dämmergebnissen.
Zusätzlich gilt zu bedenken, dass die Dämmungsmaßnahmen die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen müssen. Beim Dachdämmen schreibt die EnEV einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) vor, der nach der Erneuerung nicht überschritten werden darf. Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient und gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil nach außen abgegeben wird. Je kleiner der U-Wert ist, umso effektiver ist die Dach-Dämmung.
Wie Sie Förderungen für die Dachdämmung erhalten können
Wenn Sie eine neue Dachdämmung einbauen lassen, können Sie dafür unter Umständen eine Förderung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch nehmen. Vorraussetzung für eine KfW-Förderung der Dachdämmung ist, dass die Dachflächen nach der Dämmung einen U-Wert von maximal 0,14 W/(m²K) aufweisen dürfen. Konkret heißt das, dass die Dämmung entweder relativ dick ausfallen oder ein hochwertiger Dämmstoff zum Einsatz kommen muss.
Die Förderprogramme der KfW bieten entweder die Möglichkeit, einen Zuschuss im Umfang von zehn Prozent (bis maximal 5.000 Euro) der Investitionskosten zu bekommen, oder ein zinsgünstiges Sanierungsdarlehen zu erhalten. Je nachdem, wie effektiv die Sanierungsmaßnahmen ausfallen, gewährt die KfW auch Tilgungszuschüsse zum Kredit, die bei Einzelmaßnahmen bis zu 7,5 Prozent (maximal 3.750 Euro) betragen können. Oft kann es sich zudem lohnen, sich über Zuschussprogramme Ihres Bundeslandes oder Ihrer Kommune zu informieren. Wenn Sie also den Dachboden dämmen lassen, können Kosten durchaus übernommen oder steuerlich abgesetzt werden.