Schiefer.TV IV: "Architektur und Schiefer"

Bei Schiefer.TV handelt es sich um ein Sendeformat rund um die Dachsanierung und die Verwendung von Schiefer. In den jeweiligen Interviews werden verschiedene Experten befragt, geben wichtige Tipps und nützliche Hinweise. Dabei liegen die Schwerpunkte etwa auf den verschiedenen Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung von Dachsanierungen.

Aber auch die Vielseitigkeit von Schiefer, seine Verwendung in der modernen Architektur sowie der Gefahrenstoff Asbest liegen im Fokus von Schiefer.TV.

In der vierten Sendung steht Schiefer als Werkstoff in der Architektur im Vordergrund. Für das Interview mit Schiefer.TV stand der Architekt Thomas Koch Rede und Antwort. Aufgrund seines Berufs beschäftigt sich Koch mit Dächern und Schiefereindeckungen.

Form oder Funktion – was steht bei Dächern an erster Stelle?

Es ist ein unter Designern seit ewiger Zeit andauernder Streit: Folgt die Form der Funktion oder umgekehrt? Schiefer zeigt sich in dieser Frage unkompliziert. Bei einer Eindeckung mit dem Naturstein bildet sich eine Symbiose zwischen Funktion und Form. Aufgrund dessen schafft der traditionelle Werkstoff unzählige Möglichkeiten in der modernen Baukunst.

Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Deckarten hat Schiefer ebenfalls den Vorteil, dass er sich wunderbar mit Stahl, Holz oder Glas kombinieren lässt. Auf diese Weise lassen sich auch in historisch geprägte Umgebungen moderne Baustile auf harmonische Weise einfügen. Die Gestaltungsvielfalt von Schiefer scheint nahezu unbegrenzt.

Wie wichtig ist das Dach bei einem Hausbau?

Architekt Thomas Koch erklärt, dass das Dach üblicherweise das letzte Element eines Hauses ist, das Bauherren berücksichtigen. In den meisten Fällen wird allem voran an das Budget sowie die Raumaufteilung gedacht. „Das Dach ist eigentlich als erstes zurückhaltend, es steht im Hintergrund“, meint Koch. Dabei handelt es sich hier um die Hauptfläche des Gebäudes, das nicht nur Schutz bietet, sondern das Haus auch nach außen repräsentiert.

Muss nun aufgrund einer Asbestbelastung das Dach neu saniert werden, entscheiden sich viele Eigentümer für eine Schieferdeckung. Doch wie muss hierbei vorgegangen werden? „Im nächsten Schritt ist zu überprüfen, wie die Unterkonstruktion des bestehenden Daches ist“, so Thomas Koch.

Bei einer vollflächigen Verschalung beispielsweise kann der Hausbesitzer selbst entscheiden, ob er eine zusätzliche Dämmung anbringen möchte oder ob er die Schieferdeckung direkt auf der vorhandenen Konstruktion befestigt.

Was spricht überhaupt für ein Schieferdach?

„In erster Linie die Langlebigkeit, die Nachhaltigkeit – es ist ein Naturstoff, es ist ein Naturstein und es lebt“, sagt Thomas Koch. Laut dem Architekten gilt für die meisten Menschen eine Schieferdeckung als Denkmalschutz. Dabei befindet sich der traditionelle Werkstoff nicht mehr nur auf Dächern historischer Gebäude, sondern wird als gestalterisches Element in der modernen Architektur genutzt. Das Naturprodukt ermöglicht es, dass Fassaden und Dächer in Einklang gebracht werden kann.

Koch ergänzt: „Eins muss man ganz klar sagen: Schiefer ist ein Langzeitprodukt.“ Der Werkstoff wird auch in den kommenden Jahrzehnten noch als reizvolles Produkt für das Dach gesehen, da es sowohl in der Umsetzung als auch in der späteren Betrachtung Freude bereit.

Welche Gestaltungsmöglichkeiten hält ein Schieferdach bereit?

Thomas Koch ist der Auffassung, dass sich die Schieferdeckung an jedes Gebäude anpassen lässt. So kann eine klassische Gestaltung beispielsweise über die Altdeutsche Deckung oder die Schuppen-Deckung erreicht werden. Soll das Haus hingegen einen modernen Charakter erhalten, bietet sich dafür unter anderem die Rechteckdeckung an.

Dass durch die Deckart stets ein völlig neues Erscheinungsbild erschaffen werden kann, zeigt von der Vielseitigkeit des natürlichen Werkstoffes. Den Bauherren stehen auf diese weise zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten offen, die nicht nur wertvoll und nachhaltig, sondern auch zeitlos daherkommen.

Wie früher mit Schiefer gearbeitet wurde

In den vergangenen Jahrhunderten wurden etliche historische Bauten mit Schiefer gedeckt. Insbesondere die Qualität des hochwertigen Baustoffs als auch seine beachtliche Haltbarkeit überzeugten die damaligen Bauherren.

Noch heute wird die Handwerkskunst der Baumeister und Dachdecker bestaunt: Dächer wurden damals in breiter Formenvielfalt gestaltet – mit Schiefer ließ sich für jede Idee die passende Lösung finden.

Derzeit setzen viele Bauherren wieder vermehrt auf den wert- sowie nachhaltigen Baustoff. Denn Schiefer gilt als modernes Gestaltungselement, das auf jeden Geschmack und alle Gebäude optimal zugeschnitten werden kann.


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