Kredit für die Dachsanierung:

Fünf Tipps für die Antragstellung

Eine umfassende Dachsanierung inklusive Dämmung ist ein Projekt, dessen Kosten leicht in Bereiche von 25.000 bis 30.000 Euro vordringen können. Denn in der Regel gehen mit Maßnahmen wie der Neueindeckung des Daches auch andere Arbeiten einher. Dazu gehört etwa eine Erneuerung des Dämmmaterials, um die Energiebilanz des Hauses zu verbessern.

Die wenigsten Hausbesitzer haben einen derartigen Betrag auf der hohen Kante und werden sich daher in der Regel um einen Kredit für die Dachsanierung bemühen müssen.

Sehr günstige Konditionen bietet dabei ein KfW-Kredit für die Dachsanierung. Zuwendungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind jedoch an Vorgaben gekoppelt, die mit einer energetischen Aufwertung des Gebäudes einhergehen. Derartige Maßnahmen rechnen sich aber in den meisten Fällen. Vordergründig deshalb, weil sie Ihnen Zugang zu den günstigen KfW-Konditionen verschaffen. Zudem können Sie Ihre Energiekosten durch eine energetische Sanierung erheblich drücken und so langfristig Ihr Konto schonen. Im Folgenden sollen Ihnen nun die fünf wichtigsten Tipps für die Beantragung eines KfW-Kredits für die Dachsanierung gegeben werden.

Schieferdach Sanierung Kredit

1. Kennen Sie Ihre Möglichkeiten

Im Unterschied zu vielen regionalen Wohnraumförderprogrammen ist die Vergabe von Darlehen durch die KfW nicht an ein bestimmtes Haushaltseinkommen gebunden. Mit anderen Worten: Jeder kann einen KfW-Kredit beantragen und bekommen, solange die Sanierungsmaßnahme den jeweiligen Förderbestimmungen entspricht und eine Bank bereit ist, das Projekt als Finanzierungspartner zu begleiten.

Außerdem sollten Sie wissen, dass die KfW neben Baudarlehen auch Zuschüsse vergibt, die sich sogar mit manchen KfW-Darlehen kombinieren lassen. Hier kann es sinnvoll sein, sich auf der Seite der KfW über die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten, aber auch Ausschlusskriterien der Förderprodukte zu informieren, um kein Geld zu verschenken.

2. Holen Sie sich den Rat eines Experten

Nehmen Sie bei einem Spezialisten eine umfassende Energieberatung zu Ihrem Haus in Anspruch. Erstens kann der Sachverständige Ihnen erläutern, mit welchen Maßnahmen Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie am effektivsten steigern können. Zweitens wird der Experte Sie bei der Auswahl der Maßnahmen beraten können und klärt Sie außerdem über mögliche Förderprogramme auf.

Drittens ist bei den meisten KfW-Förderprodukten ohnehin eine Beratung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen vorgeschrieben. Dieser plant nicht nur die Sanierung für Sie, sondern kümmert sich auch um die Antragsunterlagen für Zuschuss oder Kredit. Dessen Bezahlung wird wiederum mit bis zu 50 Prozent beziehungsweise bis zu 4.000 Euro pro Vorhaben durch das KfW Programm 431 bezuschusst. Einen zugelassenen Energieberater in Ihrer Umgebung finden Sie unkompliziert auf der Seite von EnergieeffizienzExperten, einer vom Staat geförderten Organisation.

3. Kalkulieren Sie Ihre Optionen durch

Beim derzeitigen niedrigen Zinsniveau kann es sich lohnen durchzurechnen, ob sich die Konditionen eines KfW-Kredits mit derzeit 0,75 Prozent effektivem Jahreszins eventuell noch unterbieten lassen. Womöglich finden Sie einen günstigeren Kredit. Sie sollten aber berücksichtigen, dass ein relativ niedriger Zinssatz nicht der einzige Vorteil eines KfW-Kredits ist. Auch Zinsbindungsfristen bis zu 20 Jahre, ein Tilgungszuschuss und tilgungsfreie Jahre zu Beginn der Laufzeit gehören zu den Vorzügen eines KfW-Kredits.

Dennoch ist die KfW großzügiger mit Zuschüssen, wenn Sie kein Geld bei ihr geliehen haben. Bei einem Sanierungsvorhaben im Umfang von 100.000 Euro zum KfW-Effizienzhaus 55 ist die KfW bereit, Ihnen bis zu 30.000 Euro als Zuschuss zu schenken. Haben Sie jedoch für dieses Bauvorhaben den Kredit bei der KfW beantragt, gewährt Ihnen die KfW einen Tilgungszuschuss von maximal lediglich 27.500 Euro. Sollten Sie also bei einer anderen Bank ein besonders zinsgünstiges Modernisierungsdarlehen erhalten, kann es sich lohnen, auf den KfW-Kredit zu verzichten und den höheren Zuschuss in Anspruch zu nehmen, der nur alternativ zum Kredit erhältlich ist. Auf diese Art könnten Sie eventuell auch von oben genannter Differenz von 2.500 Euro profitieren.

4. Wenden Sie sich an Ihre Hausbank

Die KfW ist zwar nach Bilanzsumme die drittgrößte Bank Deutschlands, verfügt aber über kein eigenes Filialnetz. Stattdessen fungieren Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken und die Geschäftsbanken als Hauptvertriebspartner der KfW. Dies hat für Sie den Vorteil, dass Sie einfach zu Ihrer vertrauten Hausbank gehen können und dort mit Ihrem Bankberater zusammen den KfW-Kredit beantragen können.

Fragen Sie Ihren Berater vorab, welche Unterlagen Sie für das Gespräch mitbringen sollen. Der Berater wird dann mit Ihnen zusammen die nötigen Antrags-Unterlagen durcharbeiten und ausfüllen. Gleichzeitig prüft er, ob sich die Finanzierung noch durch andere Maßnahmen optimieren lässt. Im Anschluss beurteilt Ihre Hausbank dann Ihre Pläne und entscheidet, ob sie Ihr Vorhaben begleitet und den Antrag bei der KfW stellt. Hat die KfW das Darlehen für die Dachsanierung bewilligt, bereitet Ihr Bankberater den Kreditvertrag vor. Ist der Vertrag unterschrieben, werden die Mittel der KfW wiederum vom Finanzierungspartner an Sie durchgeleitet. Dies geschieht zu dem im Darlehensvertrag vereinbarten Datum.

Das Hausbankprinzip der KfW hat den Vorteil, dass sich Bank und Kunde in der Regel schon kennen. Davon profitieren Sie als Kreditnehmer genauso wie die Bank, die Ihre Pläne dadurch meist richtig einschätzen kann. Außerdem besteht so zwischen Ihnen und Ihrem Berater schon ein Vertrauensverhältnis, das für beide Parteien die Entscheidung erleichtert. Jedoch sind Sie als Kreditnehmer frei in der Entscheidung, über welche Bank Sie Darlehen der KfW in Anspruch nehmen wollen. Wichtig: Die Gewährung von Zuschüssen durch die KfW ist eine Ausnahme vom Hausbankprinzip. Diese Zuschüsse zu wohnwirtschaftlichen Investitionen im Energiebereich müssen direkt bei der KfW beantragt werden und werden auch direkt von der KfW an den Empfänger ausgezahlt.

Wichtig:

Die Gewährung von Zuschüssen durch die KfW ist eine Ausnahme vom Hausbankprinzip. Diese Zuschüsse zu wohnwirtschaftlichen Investitionen im Energiebereich müssen direkt bei der KfW beantragt werden und werden auch direkt von der KfW an den Empfänger ausgezahlt.

5. Kennen Sie Ihre Fristen

Die KfW stellt Mittel grundsätzlich nur vor Beginn eines Projektes zur Verfügung. Eine nachträgliche Finanzierung oder Umschuldung durch KfW-Mittel ist daher ausgeschlossen. Beantragen Sie Ihren KfW-Kredit für die Dachsanierung daher unbedingt vor Beginn der fälligen Arbeiten. Mit der Dachsanierung dürfen Sie erst beginnen, wenn Sie die Finanzierungszusage der KfW erhalten haben. Auch eine vorherige Auftragsvergabe ist verboten und kann Sie im schlimmsten Fall Ihre Förderung kosten.

E-Book Download

Das könnte Sie
auch interessieren