Die sechs wichtigsten Fragen zu Dachsanierungen
Kein Hauseigentümer kommt auf Dauer um das Thema Dachsanierung herum. Egal wie hochwertig die verarbeiteten Materialen sind, alle Baustoffe erreichen eines Tages ihr Lebensende und müssen ausgetauscht werden. Doch auch Schimmelbefall oder ein Dachausbau wegen Familienzuwachs können die Arbeiten am Dach unausweichlich werden lassen.
Wichtig ist, dass Sie die Arbeiten auf keinen Fall zu lange hinauszögern. Ansonsten können sich kleine Schäden oder Mängel schnell zu massiven Schäden in der Bausubstanz auswachsen. Deren Beseitigung kann dann die Kosten einer Sanierung um ein Vielfaches anheben. Dieser Artikel soll Ihnen die gängigen Fragen beantworten, die sich Eigenheimbesitzer im Angesicht einer Dacherneuerung stellen.
Aus welchen Gründen werden Dachsanierungen durchgeführt?
Die Motive für eine Dachsanierung sind so vielfältig wie die Arten der Umsetzung. Nicht immer stehen äußere Zwänge hinter einer Dachsanierung, wie es etwa bei alten oder moosigen Dachziegeln der Fall ist. Auch ästhetische oder langfristig finanzielle Erwägungen können Anlass für eine Dachmodernisierung sein. Die folgende Liste kann nur einen Überblick geben, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Das Haus soll durch eine neue Dachdämmung energetisch aufgewertet werden.
- Eine Solarenergieanlage soll installiert werden.
- Feuchtigkeit dringt ins Haus ein und droht, nachhaltigen Schaden anzurichten.
- Die Dacheindeckung hat ihre Lebensdauer erreicht.
- Der Dachstuhl oder die Bausubstanz ist marode und muss erneuert werden.
- Der Besitzer will den Wiederverkaufswert des Hauses steigern.
- Das Dachgeschoss soll aus- oder umgebaut werden.
- Asbesthaltige Wellplatten oder Schindeln sollen vom Dach entfernt werden.
- Der Besitzer will die Optik seines Hauses verändern.
Wann sollte eine Dachsanierung durchgeführt werden?
Viele verschiedene Anzeichen können darauf hindeuten, dass Sie eine Dachsanierung durchführen sollten. Zu den offensichtlichen Gründen zählen Schäden an der Dacheindeckung, wie fehlende oder zerbrochene Dachsteine oder eindringende Feuchtigkeit auf dem Dachboden. Doch auch andere, weniger auffällige Indizien können auf eine Dachsanierung hindeuten. Oft kann eine Vor-Ort-Begehung durch einen erfahrenen Dachdecker Aufschluss geben.
Allgemein gelten morsche Bestandteile wie Latten oder Traufe, undichte Stellen in der Dachhaut, feuchte Stellen und Schimmelbefall und fehlerhafte oder nicht fest sitzende Verbleiung von Dachziegeln als Anzeichen einer dringend notwendigen Dacherneuerung.
Auch Risse in den tragenden Balken des Dachstuhls oder Sägemehlspuren, die auf Schädlingsbefall im Holz hindeuten, können Zeichen für eine notwendige Dachrenovierung sein. Darüber hinaus gibt das Alter eines Daches Aufschluss. Ein handwerklich aufgesetztes Ziegeldach kann je nach Bauweise und Belastung bis zu 50 Jahre halten. Spätestens dann sollten die Dacheindeckung und tragende Elemente wie der Dachstuhl genau unter die Lupe genommen werden.
Durch regelmäßige Kontrolle und konsequentes Ausbessern von schadhaften Stellen kann eine Dachsanierung eine Weile lang hinausgezögert werden. Doch die Dacherneuerung lässt sich spätestens dann nicht mehr vermeiden, wenn offensichtlich Feuchtigkeit eindringt. Dann droht der sogenannte "Dachschwamm", der zu einer massiven Beeinträchtigung des Dachaufbaus führen kann.
Auch die Dachbelichtung (ausreichende Sonneneinstrahlung) hat Einfluss auf die Lebensdauer und die energetischen Kennwerte eines Daches. Dazu zählen Wärmeverluste, Feuchtigkeitshaushalt und Luftwechsel. Hier gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um noch vor einer notwendigen vollständigen Erneuerung des Daches eine weniger kostspielige Dachsanierung durchführen zu können.
Nicht rechtzeitig erkannte Mängel, wie etwa Schimmelbefall, Feuchtigkeit in der Dämmung und morsche Balken, stellen eine massive Wertminderung des gesamten Gebäudes dar. In der Regel amortisieren sich die Kosten für eine Dachsanierung oder -erneuerung schnell, wenn man erhöhte Heizkosten durch eine ungenügende Dachdämmung in die Kostenrechnung einfließen lässt. Gesundheitliche Risiken durch Schimmelbefall oder Asbestbelastung sollten hingegen auf keinen Fall gegen die Kosten aufgerechnet werden. Hier ist in jedem Fall die Gesundheit der Bewohner als der höhere Wert anzusetzen.
Wie viel kostet eine Dachsanierung?
Die Kosten einer Dachsanierung lassen sich nicht pauschal beziffern, da sehr viele Faktoren darauf Einfluss haben. Allein schon der gewählte Umfang der Arbeiten kann stark variieren. Die reine Neueindeckung eines Daches ist beispielsweise wesentlich preiswerter als der zusätzliche Austausch von tragenden Elementen der Dachkonstruktion. Folgende Variablen müssen bei der Kalkulation berücksichtigt werden:
- Größe des Daches
- Umfang der nötigen Maßnahmen
- mögliche Förderungen für die Dachsanierungsmaßnahmen
- gewählte Dämmart (Unter-, Zwischen- oder Aufsparrendämmung)
- Art des gewählten Dämmmaterials (organische, synthetische oder mineralische Dämmung)
- Art der gewählten Dacheindeckung (Dachziegel oder -steine, Schiefer, Zink, Faserzementplatten u.a.)
- Sollen neue Fenster verbaut werden?
- Sollen Gauben eingebaut werden?
- Komplexität des Dachaufbaus allgemeines Lohnniveau in Ihrer Region anfallende Entsorgungskosten (etwa bei Asbestsanierung)
- Soll zusätzlich eine Sonnenenergieanlage (Photovoltaik oder Solarthermie) installiert werden?
Diese Faktoren schlagen sich letztendlich auf die Höhe der zu erwartenden Kosten nieder. Eine Dachsanierung inklusive Dämmung kann daher leicht in Bereiche von 25.000 Euro vordringen. Zu den häufigsten Maßnahmen bei der Dachsanierung zählen jedoch die Erneuerung des Dachstuhls, der Dacheindeckung und der Dachdämmung sowie die Asbestsanierung. Die folgende Tabelle soll Ihnen exemplarisch einen ungefähren Eindruck über die jeweiligen Kosten vermitteln. Zu bedenken ist jedoch, dass die Maßnahmen meist kombiniert werden müssen. Dementsprechend addieren sich die hier aufgeführten Kosten.
Wie lässt sich eine Dachsanierung finanzieren?
Bauherren steht für die Dachsanierung eine Reihe von Förderprogrammen zur Verfügung, sofern die Modernisierungsmaßnahmen mit einer energetischen Aufwertung des Gebäudes verbunden sind. Die Förderungen können meist bei Banken, Kommunen oder staatlichen Institutionen beantragt werden. Um ein Sanierungsvorhaben fördern zu lassen, sollten Sie den Antrag generell vor Baubeginn stellen. Ansonsten kann unter Umständen Ihr Anspruch auf Förderung verfallen.
Je nach Art des Förderprogramms werden Sanierer dann entweder in Form von zinsgünstigen Darlehen oder durch direkte Investitionszuschüsse unterstützt. Die Höhe der Unterstützung wird trotz gewisser Regelsätze grundsätzlich individuell berechnet. Vor allem Länder und Kommunen koppeln ihre Förderbereitschaft meist an bestimmte Einkommensgrenzen.
Wie lange dauert eine Dachsanierung?
Wie lange eine Dachsanierung dauert, hängt ganz von den konkreten Maßnahmen ab, die vorgenommen werden. Zudem haben die Dachfläche, das Wetter und die Anzahl der Mitarbeiter Einfluss auf die Dauer. Eine Dachsanierung von außen inklusive Aufsparrendämmung kann im Altbau nicht selten einige Wochen in Anspruch nehmen, da zusätzlich auch das Dach ab- und neu eingedeckt werden muss. In der Regel sind Dachsanierungsarbeiten jedoch innerhalb einiger Tage abgeschlossen.
Bei sehr umfassenden Maßnahmen besteht die Möglichkeit, eine schrittweise Sanierung vorzunehmen. Dabei wird immer nur ein Teil des Dachs abgedeckt und bearbeitet. Dadurch kann es bei Regen- oder Schneefällen nicht zu Schäden kommen. Denn zum einen können feuchte Dämmstoffe zu Wärmeverlusten führen, zum anderen kann eingeschlossene Feuchtigkeit erhebliche Bauschäden verursachen.
Wie lange hält ein Dach?
Abhängig von der Art des Daches und der Dacheindeckung kann ihr Dach mehrere Jahrzehnte bis zu einem Jahrhundert halten. Dächer aus Beton haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 50 Jahren. Dachpfannen aus Ton habe eine Lebensdauer von 60 bis 80 Jahren. Sind diese Dachziegel glasiert kommen etwa 20 Jahre mehr Lebenszeit dazu. Schiefer ist ein Naturprodukt und kann nachweislich über 100 Jahre haltbar sein.
Eine regelmäßige Dachinspektion und Wartung ist wichtig für die Haltbarkeit des Dachs, da Sie Schäden frühzeitig erkennen und beheben können, um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden.