Das Dach: Welcher Handwerker übernimmt welche Aufgaben?

Ein solides, fachmännisch gebautes Dach gehört zu den essenziellen Bauteilen eines Hauses. Es isoliert effektiv gegen Kälte und Hitze, schützt vor Feuchtigkeit und unterstützt die Statik des Gebäudes. Dementsprechend wichtig ist es, bei der Errichtung oder Sanierung auf Expertenhilfe zu setzen, statt am falschen Ende zu sparen.

Denn ein unzulänglich verarbeitetes Dach verursacht im Zweifel hohe Folgekosten. Aufgrund der vielen verschiedenen Elemente eines Dachs fallen die Aufgaben nicht nur dem Dachdecker zu, sondern es bedarf verschiedener Gewerke für die vollständige Dacherrichtung. Eine Übersicht, welcher Handwerker für welche Teilarbeit zuständig ist, finden Sie darum hier.

Dach EBstandteile Vorsicht Dacharbeiten

Zimmermann

Als Experte für die Verarbeitung von Holz kommt der Zimmermann sehr früh ins Spiel, nämlich wenn es um den Dachstuhl geht. Nur in seltenen Fällen ist der nicht aus Holz, sondern aus Stahlprofilen oder Stahlbeton gefertigt. Als Grundgerüst des Dachs ist der Dachstuhl entscheidend für die Statik, weshalb seine Errichtung unbedingt dem Fachmann überlassen werden sollte.

Der ist außerdem wesentlich schneller als jeder Laie. Bei durchschnittlichen Wohnhäusern gelingt die Fertigstellung des Dachstuhls häufig schon innerhalb eines Tages.

Dachdecker

Vermutlich werden Sie spontan vor allem an die Aufgaben des Dachdeckers als entscheidendes Gewerk in der Dacherrichtung im Sinn haben. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, ein Dach einzudecken, bietet es sich häufig an, gezielt einen Fachmann für das gewünschte Material zu wählen. Die Geläufigsten sind dabei:

  • Dachsteine

  • Tondachziegel

  • Metall

  • Schiefer

Tatsächlich ist die Aufgabe des Dachdeckers aber nicht nur die Dachdeckung im engsten Sinne. So setzte er beispielsweise auch das Dämmungskonzept durch die Dämmung des Dachstuhls und die Installation einer Dampfbremse um.

Tipp:

Dämmarbeiten bezuschussen lassen Eine zeitgemäße, den Vorgaben der Energieeinsparverordnung entsprechende Dämmung des Daches können Sie durch verschiedene Stellen fördern lassen. So bezuschusst beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Aufgaben des Dachdeckers als Einzelmaßnahme mit bis zu 5.000 Euro. Aber auch die jeweiligen Länder und Gemeinden bieten verschiedene Fördermaßnahmen für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Sich hier rechtzeitig zu informieren spart bares Geld.

Zusätzlich gehört auch die Installation von Solaranlagen und Dachflächenfenstern zu den Aufgaben eines Dachdeckers.

Für Solarkollektoren weitere Förderungen möglich

Sollten Sie sich dazu entschließen, den Dachdecker auch eine Solaranlage auf dem Dach installieren zu lassen, sparen Sie so nicht nur langfristig Strom. Sie qualifizieren sich gleichzeitig auch für das Anreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Förderung erneuerbarer Energien.

Spengler

Vermutlich weniger bekannt ist der Tätigkeitsbereich des Spenglers. Dieser ist für sämtliche Metallarbeiten am Dach zuständig. Dazu gehört die Anbringung der folgenden Elemente:

  • Einfassen von Gauben und Kaminen
  • Montage von Dachrinnen und Fallrohren
  • Installation der Blitzschutzanlage
  • Anbringung von Traufe, Pult und Ortgang aus Titanzink
  • Befestigung von Sturmklammern

Häufig werden diese Aufgaben aber auch von Dachdeckern oder Zimmermännern mit übernommen, sodass kein eigener Dienstleister dafür engagiert werden muss.

Elektro- und Heizungsinstallateur

Die Dienste dieser Gewerke werden vor allem bei einem Dachausbau im Nachhinein benötigt. Denn dann geht es häufig darum, die entsprechenden Leitungen für Steckdosen, Leuchten und Telefon bis ins Dachbodengeschoss zu verlegen. Das sind Aufgaben für den Elektroinstallateur und sollten keineswegs von Laien übernommen werden. Denn fehlerhaft verlegte Stromkreise und Sicherungen führen schnell zu Kurzschlüssen und Bränden.

Für die Installation von Heizanlagen, Rohren und Heizkörpern ist der Heizungsinstallateur zuständig. Hierbei ist es wichtig zu prüfen, inwiefern die bestehende Heizungsanlage mit der Mehrbelastung zurechtkommt. Andernfalls kann der Heizungsinstallateur auch zu Alternativen beraten. An dieser Stelle sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass sich – wie bereits erwähnt – die Entscheidung für das Heizen mit erneuerbaren Energien auf mehreren Ebenen finanziell lohnen kann.

Welche Arbeiten können Hausbesitzer selbst übernehmen?

Verschiedene Aufgaben können handwerklich versierte Eigentümer auch selbst übernehmen und so spürbar Geld sparen. Besonders im Fall des Dachausbaus können Fliesen verlegt sowie Streich- und Tapezierarbeiten übernommen werden. Teilweise ist es auch möglich, die Dämmung zwischen den Sparren selbst anzubringen.

Grundsätzlich abzuraten ist für Ungelernte aber von jeglichen Arbeiten, die...

  • ... von außen auf dem Dach erledigt werden müssen.
  • ... entscheidend für die Statik sind.
  • ... mit der Verlegung von Stromkabeln in Zusammenhang stehen.

Für diese Aufgaben sollten Sie immer auf fachmännische Dienstleister zurückgreifen, da Patzer in der Ausführung verheerende Folgen haben können. Denn zum einen ist die ungesicherte Arbeit in großer Höhe für den Betreffenden unmittelbar gefährlich, zum anderen können statische Mängel oder Fehler in der Stromsicherung langfristig die Sicherheit im Haushalt gefährden. Zusätzlich kann es im Schadensfall zu Problemen mit der Versicherung kommen, wenn die Probleme durch sachgerechte Baumaßnahmen hätten vermieden werden können.

Lassen sich die Handwerkskosten von der Steuer absetzen?

Dass Sie um die Beauftragung verschiedener Experten nicht herumkommen, belastet natürlich das Portemonnaie. Im Falle einer Sanierung können Sie aber von Steuervorteilen Gebrauch machen. Lohnkosten für Handwerker von bis zu 6.000 Euro jährlich können Sie dabei geltend machen, wobei Ihnen 20 Prozent als Steuerbonus gutgeschrieben werden – also bis zu 1.200 Euro.

Dass Sie um die Beauftragung verschiedener Experten nicht herumkommen, belastet natürlich das Portemonnaie. Im Falle einer Sanierung können Sie aber von Steuervorteilen Gebrauch machen. Lohnkosten für Handwerker von bis zu 6.000 Euro jährlich können Sie dabei geltend machen, wobei Ihnen 20 Prozent als Steuerbonus gutgeschrieben werden – also bis zu 1.200 Euro.

Damit die Anerkennung problemlos abläuft, sollten Sie allerdings einige Punkte beachten:

  • Das Finanzamt erkennt grundsätzlich Kosten nur dann an, wenn auf Rechnung gearbeitet wurde. Auch Barzahlungen werden nicht berücksichtigt. Stattdessen müssen Sie die Überweisung der Sanierungskosten anhand eines Kontoauszugs belegen können.
  • Achten Sie darauf, dass sämtliche absetzbare Leistungen als Einzelposten in der Rechnung aufgeführt sind. Dazu gehören die Arbeitszeit, An- und Abfahrt sowie Kosten für verschiedene Gerätschaften.
  • Grundsätzlich können nur von Privatpersonen beauftragte Sanierungsarbeiten abgesetzt werden, die an einer selbst genutzten Wohneinheit vorgenommen werden. Zusätzlich dürfen sie lediglich der Instandhaltung, nicht aber dem Neubau (beispielsweise einer Garage) dienen. Einzige Ausnahme: Seit 2014 profitieren auch Modernisierungsarbeiten, die neuen Wohnraum schaffen, vom Steuerbonus.
  • Unbedingt berücksichtigen sollten Sie außerdem, dass Sie die Arbeiten nicht steuerlich geltend machen können, wenn Sie eine der oben genannten Förderungsmodelle durch KfW oder BAFA in Anspruch nehmen. Es lohnt sich also, im Vorhinein genau zu kalkulieren, auf welche Weise Sie mehr Geld sparen.

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