Dachsanierung: KfW-Zuschüsse im Detail
Sie haben vor, Ihr Dach zu sanieren? Gründe dafür gibt es viele. Da es sich schnell um eine große Investition im fünfstelligen Bereich handeln kann, unterstützen der Bund, Länder und Kommunen Privatpersonen mit Darlehen oder Zuschüssen.
Was ist KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert mit Mitteln des Bundes rückzahlungsfreie Investitionszulagen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren, die wir Ihnen in diesem Artikel genauer erläutern.
Warum stellt die KfW Fördermittel zur Dachsanierung zur Verfügung?
Die Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Primärenergieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent gegenüber 2008 zu senken. Bis 2050 soll dieser Wert bei 50 Prozent liegen. Ein großer Anteil des Energieverbrauchs, etwa 40 Prozent, entfällt dabei auf Gebäude. Durch eine unzureichende Isolierung am Dach können bis zu 20 Prozent der aufgewendeten Heizenergie entweichen. Ein energieeffizientes Gebäude mit einer dichten Gebäudehülle ermöglicht dagegen, dass so wenig Wärme wie möglich über das Dach oder die Wände nach außen dringen kann. Es lohnt sich daher für Sie, eine Dachsanierung durchzuführen und sie mit KfW-Fördermitteln zu finanzieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und senken dauerhaft Ihre Heizkosten.
Welche Zuschüsse gibt es von der KfW und wie werden sie finanziert?
Die KfW-Förderungen sind auf energiesparende Bau- und Modernisierungsmaßnahmen ausgelegt. Sie werden aus zwei unterschiedlichen Töpfen finanziert: dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und dem Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Im Rahmen des KfW-Energieeffizienzprogramms, das Darlehen und Zuschüsse umfasst, bewilligte die Kreditbank für Wiederaufbau im Jahr 2015 insgesamt 3,558 Milliarden Euro. Zwischen Januar und September 2016 betrug die Höhe der Förderungen 3,325 Milliarden Euro.
Wenn Sie eine Dachsanierung durchführen, verstärken Sie beispielsweise die Dämmung, decken das Dach neu ein oder montieren Dachfenster mit wärmedämmender Verglasung. Oder Sie installieren eine moderne Heizanlage. Bei den Arbeiten lassen Sie sich von einem Sachverständigen begleiten. Für diese zwei Bereiche sieht die KfW die Programme 430 und 431 in Form von Dachsanierungs-Förderungen vor.
Was fördert das KfW-Programm 430 – „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“?
Dieses Programm unterstützt Privatpersonen, die ihren Wohnraum energetisch modernisieren oder einen sanierten Wohnraum kaufen möchten. Das gilt sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie erhalten einen maximalen Investitionszuschuss von 30.000 Euro pro Wohneinheit, den Sie nicht zurückzahlen müssen. Zudem können Sie das Programm mit anderen KfW-Fördermitteln für die Dachsanierung kombinieren, zum Beispiel mit dem KfW-Programm 431 oder dem KfW-Kredit für Heizungsanlagen 167.
Folgende Bereiche sind förderfähig:
- Umstellung eines Gebäudes auf ein KfW-Effizienzhaus oder Neubau in diesem Standard
- Modernisierung der Heizungs- und Lüftungstechnik
- Einzelmaßnahmen wie die Erneuerung der Dachdeckung
Was ist ein KfW-Effizienzhaus?
Das KfW-Effizienzhaus bezeichnet einen Standard in der Energieeffizienz. Er kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, wie eine optimale Dach- und Fassadendämmung, eine Dreifach-Isolierverglasung der Fenster oder den Einsatz von Wärmepumpen und Solarthermie. Als Referenzgrößen dienen der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) definiert für beide Höchstwerte. Entspricht ein Gebäude diesen Werten, hat es den Standard 100. Liegt sein Bedarf beispielsweise nur bei 85 Prozent gegenüber den Vorgaben der EnEV, erhält es den Standard 85.
Wie hoch sind die jeweiligen Zuschüsse?
Die Höhe der KfW-Zuschüsse für die Dachsanierung hängt von der durchgeführten Maßnahme ab. In der nachfolgenden Tabelle können Sie den Anteil der förderfähigen Kosten nach Zuschuss 430 und den Höchstbetrag pro Wohneinheit und Maßnahme ablesen:
Art der Maßnahmen | % der förderfähigen Kosten | Höchstbetrag/Wohneinheit |
Einzelmaßnahmen | 10 | 5.000 Euro |
Heizungs- und/oder Lüftungspaket | 15 | 7.500 Euro |
KfW-Effizienthaus 115 oder KfW-Effizienthaus Denkmal | 15 | 15.000 Euro |
KfW-Effizienthaus 100 | 17,5 | 17.500 Euro |
KfW-Effizienthaus 85 | 20 | 20.000 Euro |
KfW-Effizienthaus 70 | 25 | 25.000 Euro |
KfW-Effizienthaus 55 | 30 | 30.000 Euro |
Schauen wir uns folgendes Beispiel an: Sie haben ein sanierungsbedürftiges Einfamilienhaus, das Mitte der 1970er Jahre erbaut wurde. Sie möchten die Dacheindeckung erneuern und zugleich eine effiziente Wärmedämmung anbringen lassen. Die Kosten für diese Arbeiten betragen insgesamt 25.000 Euro. Es handelt es um eine Einzelmaßnahme. Das heißt, die KfW fördert Ihre Dachsanierung mit einer Förderung zu 10 Prozent, also mit 2.500 Euro. Ihr Anteil aus Eigenkapital sinkt damit auf 22.500 Euro.
Achtung:
Bitte beachten Sie, dass Sie einen Energieberater benötigen, der Sie bei der Antragstellung, der energetischen Baubegleitung sowie der Abnahme unterstützt. Die Kosten müssen Sie in Ihren Finanzierungsplan einberechnen.
Wie funktioniert die Antragstellung?
Sie können diese Förderung beantragen, wenn die Bauanzeige beziehungsweise der Bauantrag für das Gebäude oder die Wohneinheit vor dem 01.02.2002 erfolgt ist. Die Erstellung des Sanierungskonzepts sowie die Baubegleitung der Sanierungsmaßnahmen am Dach müssen von einem Sachverständigen begleitet werden. In vielen Fällen übernimmt er die Antragstellung für Sie. Beachten Sie bitte, dass die die KfW Zuschüsse erst ab einem Betrag von mindestens 300 Euro auszahlt.
Was fördert das KfW-Programm 431 – „Energieeffizient Bauen und Sanieren - Zuschuss Baubegleitung“?
Dieses Programm der KfW leistet einen finanziellen Beitrag zur Baubegleitung bis zu maximal 4.000 Euro oder 50 Prozent der Kosten. Für die Dachsanierung ist es notwendig, dass ein Sachverständiger Sie professionell begleitet und die Maßnahmen gemeinsam mit Ihnen plant. Sonst erhalten Sie weder die Förderung noch den KfW-Kredit für Ihre Sanierung.
Was bedeutet Baubegleitung?
Der Architekt oder Energieberater unterstützt Sie zum Beispiel in der Detailplanung, bei der Ausschreibung und Angebotsanalyse. Er kontrolliert die Bauausführung und nimmt die Sanierungsarbeiten ab. Außerdem kann er die erfolgten Maßnahmen bewerten und entsprechende Zertifikate für nachhaltiges Bauen erstellen.
Was ist bei der Antragstellung zu beachten?
Im Zentrum des KfW-Programms 431 steht die Erhöhung der Energieeffizienz eines Gebäudes oder Wohnraums, wie auch bei den anderen KfW-Förderungen fürs Dach. Sie können den Zuschuss ausschließlich in Kombination mit den KfW-Krediten 151, 152 oder dem KfW-Programm 430 beantragen. Eine Förderung ist zudem nur möglich, wenn der von Ihnen gewählte Sachverständige von der KfW anerkannt ist. Bei Zuhilfenahme eines nicht anerkannten Sachverständigen erhalten Sie weder die Förderung noch den KfW-Kredit für die Sanierung. Den Antrag stellen Sie spätestens drei Monate nach Abschluss der Baubegleitung für die energetischen Sanierungsmaßnahmen.