Dachsanierung am Altbau:
Welche Pflichten habe ich?
Mit Einführung der Energiesparverordnung (EnEV) sind Eigentümer dazu angehalten, das Dach ihres Altbaus sanieren zu lassen. Werden Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, muss die neue Dämmung einen Mindeststandard erfüllen, da sonst ein Bußgeld droht. Eigentümer erhalten im Gegenzug eine Förderung vom Staat, um das Dach energetisch sanieren zu lassen.
Was bedeutet die Energiesparverordnung?
Die EnEV (Energiesparverordnung) wurde erlassen, um die Klimaschutzziele zu erreichen und den Energieverbrauch zu senken. Grund dafür ist der hohe Ressourcenverbrauch im Eigenheim. Circa ein Drittel der CO2-Emissionen und ungefähr 40 Prozent des Energieverbrauchs entfallen laut Verbraucherzentrale auf Eigenheime. Damit ist hier ein hohes Energie-Einsparpotenzial vorhanden, das nicht nur der Umwelt, sondern auch den Eigentümern zugutekommt.
Eine Dachsanierung am Altbau ist mit einer zeitgemäßen Dämmung verbunden, dank der weniger Strom und Heizung benötigt werden. Die laufenden monatlichen Kosten verringern sich spürbar, gleichzeitig steigt das Wohlbefinden. Denn Kälte, Feuchtigkeit und im Sommer aufgeheizte Räume finden Sie nach der Altbau Dachsanierungin den oberen Stockwerken nicht mehr vor.
Die Vorgaben der EnEV beziehen sich auf den Dämmstandard von Alt- und Neubauten. Gültigkeit haben die aktuellen Vorschriften zur Dachdämmung am Altbauseit dem 1. Mai 2014.
Die Vorgaben sind einzuhalten, sobald ein Eigentümer Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an seinem Haus beauftragt. Das bedeutet, wenn Sie Reparaturen oder Modernisierungen vornehmen, die mehr als 10% des Bauteils betragen, sind Sie zur Einhaltung der aktuellen EnEV verpflichtet. Möchten Sie hingegen nur einen kleinen Riss reparieren, müssen Sie das Dach nicht energetisch sanieren.
Wie wird eine Dachsanierung am Altbau durchgeführt?
Eine Dachsanierung am Altbau sieht vor allem eine hochwertige Dämmung vor. Welche Materialien infrage kommen und welche Art der Dämmung, hängt von Ihrem Haus ab. Zur Dämmung für Dächer haben Sie folgende Möglichkeiten:
- Untersparrendämmung
- Zwischensparrendämmung
- Aufsparrendämmung
Altbauten sind meist mit einem Kaltdach ausgestattet, dessen Dämmung von innen kompliziert ist. Einfacher den Altbau sanieren können Sie im Zuge einer Neueindeckung mit Dämmung von außen, dafür ist diese jedoch meist teurer.
Wichtig ist, dass bei einer nachträglichen Dämmung sorgfältig gearbeitet wird. Denn es wird nicht nur eine Dämmschicht verlegt. Es werden außerdem eine Hinterlüftung und eine Dampfbremse eingebaut. Damit keine Kältebrücken und Feuchtigkeitsprobleme entstehen, ist ein sorgfältiges Arbeiten und die Wahl geeigneter Materialien sehr wichtig.
Wie kann eine Dachsanierung am Altbaufinanziert werden?
Eine Altbau-Dachsanierung verursacht hohe Kosten. Je nachdem, wie intakt das Dach ist, muss es erneuert, gedämmt und eingedeckt werden. Eventuell genügt es, nachträglich das Dach des Altbaus zu dämmen um die energetische Sanierung Ihres Altbaus durchzuführen. Wie der Zustand des Daches ist, ob eine umfassende Modernisierung oder eine Dämmung benötigt wird, stellt ein professioneller Fachbetrieb fest.
In Zusammenarbeit mit Ihnen als Eigentümer wird das Dach begutachtet und ein detaillierter Kostenvoranschlag erstellt. Bei einer kompletten Modernisierung müssen Sie mit mindestens 25.000€ Kosten rechnen, die je nach Bedarf noch höher liegen.
Möchten Sie Ihr Haus nur dämmen, dann sind die Kosten niedriger. Die Materialpreise belaufen sich auf circa 10 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Allerdings kommen natürlich noch die weiteren Kosten hinzu, sodass eine hochwertige Außendämmung bis zu 15.000€ kosten kann. Aufgrund der hohen Kosten sollten Sie sich mit einem Profi besprechen. Denn eine Dämmung sollte so gewählt werden, dass Sie keine finanziellen Schwierigkeiten bekommen und trotzdem die Energieeffizienz steigern.
Die Kosten für die Dachsanierung am Altbau können Sie zinsgünstig über die KfW finanzieren lassen. Unter bestimmten Bedingungen erhalten Sie einen einmaligen Zuschuss oder einen Kredit mit sehr günstigen Konditionen. Für die Vergabe des Kredits müssen Effizienzhaus-Standards erreicht werden, die die KfW-Bank definiert hat.
Im Falle einer Bestandsimmobilie wird zum Beispiel eine Dachsanierung am Altbau finanziert, wenn:
- die Sanierung fachgerecht von einem Fachbetrieb durchgeführt wird,
- die Sanierung den Mindest-Wärmestandard zur Folge hat und der Energiebedarf des sanierten Hauses maximal 85% höher als der eines KfW-Neubaus liegt.
Neben der KfW gibt es noch weitere Fördermöglichkeiten über das BAFA(Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder Länder und Kommunen. Beachten sollten Sie jedoch, dass eine reine Neueindeckung eines Daches nicht gefördert wird. Die Kosten werden jedoch dafür mitgefördert, wenn Sie gleichzeitig eine Dämmung vornehmen lassen.
Kann ich das sanierte Dach mit Schiefer eindecken?
Schiefer eignet sich als Dacheindeckung nach einer Sanierung sehr gut, da die vorhandene Schalung oftmals weiter verwendet werden kann. Bei diesem Material handelt es sich um ein Naturstein, der schon sehr lange zur Dachdeckung verwendet wird.
Grund dafür sind seine positiven Eigenschaften:
- witterungsbeständig
- robust
- sturmfest
- vielseitige Deckarten möglich
- sehr lange Lebensdauer
- sehr gute Ökobilanz
Vor allem die lange Lebensdauer überzeugt viele Eigenheimnutzer. Denn wenn Sie heute das Dach mit Schiefer eindecken, dann haben Sie gute Chancen, dass auch Ihre Kinder noch unter diesem Dach alt werden. Schieferdächer können 80 bis 100 Jahre erhalten bleiben. Da der flexible Naturstoff gut bearbeitet werden kann, sind auch die Reparaturkosten minimal. Sollte ein Bereich beschädigt sein, wird vor Ort einfach der Schieferstein ausgetauscht.
Dachsanierung vom Fachbetrieb durchführen lassen
Empfehlenswert für eine Dachsanierung am Altbau ist eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb. Dieser kann alle Besonderheiten abschätzen und Maßnahmen besprechen, die für Sie finanzierbar sind. Da meist mehrere Faktoren bei einer Dachsanierung zu berücksichtigen sind, ist Sachverstand notwendig.
Für eine energetische Dachsanierung sind folgende Bereiche zu berücksichtigen:
- Dämmung des Daches
- Zustand der Fenster
- Begutachtung der Dachgauben
Bei einer Dachsanierung am Altbau sollte idealerweise das Dach im Ganzen begutachtet werden. Denn die beste Dämmung bewirkt leider nur wenig, wenn die Fenster veraltet sind oder die Dacheindeckung verwittert ist.