Dachluke einbauen:
Was ist zu beachten?
Als Dachluken werden sowohl Öffnungen zum Dachboden als auch Öffnungen des Daches nach außen bezeichnet. Eine Dachluke dient daher zum einen dem Zugang zum darüber liegenden Geschoss, zum anderen dem Zugang zum Dach. Dieser Artikel bezieht sich auf die Dachluken als Zugang zum Dach.
Diese Dachluken erfüllen einen unterschiedlichen Nutzen. Sie ermöglichen sowohl einen Zugang zum Dach als auch die Belichtung des Dachgeschosses. Zusätzlich dienen sie der Belüftung desselben. Dachluken werden häufig auf unausgebauten Dachböden statt Dachfenstern und Gauben verwendet. Sie stehen nicht aus dem Dach hervor, sondern fügen sich in die Dachfläche ein.
Dachluken als Tageslichtquelle
In die Dachfläche eingelassene Fenster werden häufig auch Dachflächenfenster, Dachwohnfenster oder liegende Fenster genannt. Sie haben einen Neigungswinkel von 15° bis 90°, der sich der Neigung des Daches anpasst.
Ihre Öffnung erfolgt waagerecht, indem sie über die Mittelachse kippbar sind. Die Achse kann auch im oberen Drittel angesetzt werden. Dies vereinfacht den Ausstieg zum Dach.
Eine weitere Form der Öffnung ist die Klapp-Schwing-Funktion. Das Fenster öffnet sich dabei vollständig nach oben. Kombinationen aus Kipp- und Schwingkonstruktionen sind ebenfalls möglich. Die Hauptaufgabe solcher Fenster ist die Beleuchtung des Dachbodens und die Lüftungsmöglichkeit zur Vermeidung von Schimmel. Zusätzlich können einzelne Fenster als Ausstiegsfenster genutzt werden.
Dachluken als Ausstiegsfenster
Ausstiegsfenster ermöglichen einen vereinfachten Zugang zum Dach. Dieser ist sowohl für Schornsteinfeger zur Wartung des Kamins nötig, als auch für Dachdecker zum Austauschen von Ziegeln oder sonstigen Dacharbeiten. Der Zugang zum Dach ersetzt dabei die aufwendige Installation von Gerüsten, um die Dachfläche zu erreichen.
Dachluken in Form von Ausstiegsfenstern gibt es als reine Dachausstiege oder als kombinierte Wohn- und Ausstiegsfenster. Sie können besonders weit geöffnet werden, sodass Arbeiter problemlos hindurch steigen können. Dachausstiege für ein Steildach sind jedoch in der Regel erst ab einer Neigung von 15° zugelassen.
Reine Dachausstiege: Dachausstiege gibt es sowohl für bewohnte als auch für unbewohnte Dachböden. Bei unbewohnten Dachböden werden häufig matte Fensterscheiben in das kleine Fenster eingesetzt. Verfügt das Gebäude über eine Geschossdämmung, muss der Dachausstieg keine besonderen Anforderungen erfüllen.
Kombinierte Wohn- und Ausstiegsfenster: Bei bewohnten Dachböden muss das kleine Fenster besonderen Anforderungen genügen. Es muss, genau wie das Dach, gedämmt und abgedichtet sein. Zumeist sind Dachausstiege im Wohnbereich mit Klarglas versehen, um die Tageslichtzufuhr zu erhöhen. Hier lohnt es sich, auf weniger anfälliges Acrylglas statt auf hochwertiges Fensterglas zu setzen.
Lichtkuppeln und Lichtbänder: Zu öffnende Lichtkuppeln oder Lichtbänder dienen als Dachausstiege auf Flachdächern. Die halbrunden, gewölbten Fenster müssen jedoch besonders sorgfältig abgedichtet sein, um eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden.
Dachausstieg zum Brandschutz: Dachausstiege aus Brandschutzzwecken müssen aus feuerfestem Glas gefertigt sein und sich im Ernstfall selbsttätig öffnen. Sie dienen im Notfall sowohl der Entrauchung als auch als Fluchtweg.
Zugang zum Ausstiegsfenster: Bei unausgebauten Steildächern ist der Dachausstieg zumeist ohne Zuhilfenahme einer Leiter erreichbar. Bei Flachdächern oder ausgebauten Dachböden sollte hingegen eine Treppe oder Leiter installiert werden. Diese kann fest montiert oder mobil eingehängt werden.
Einbau von Dachluken auf Steildächern
Kleinere Dachluken können zwar von begabten Heimwerkern selbst eingebaut werden, doch ist der Einbau durch einen zertifizierten Dachdecker stets zu empfehlen – dieser hat das Know-how, um jeden einzelnen Arbeitsschritt fachgerecht auszuführen. Zu beachten ist zudem, dass ein nachträglicher Einbau wesentlich komplizierter ist als ein Einbau im Rahmen der gesamten Dachkonstruktion. Beim nachträglichen Einbau müssen statische Eigenschaften und rechtliche Vorgaben beachtet werden. Im Vorfeld sollten Sie sich daher bezüglich des Materials und der Ausführung von einem Fachmann beraten lassen.
Zur Auswahl stehen:
- Schwingfenster aus Holz oder Kunststoff
- Klappfenster aus Holz oder Kunststoff
Der selbstständige Einbau von Dachfenstern eignet sich bei ziegel- oder dachsteingedeckten Dächern. Bei anderen Deckmaterialien sollten Sie aufgrund der hohen Beschädigungsgefahr einen Fachmann engagieren. Auch bei Schieferdächern sollte der Einbau der Dachfenster von einem Experten übernommen werden, denn der Schiefer muss fachgerecht an das Fenster angeschlossen werden.
Beim Einbau der Dachluke muss beachtet werden, dass
- die Öffnung des Daches 2cm breiter und höher sein muss als die Rahmenaußenmaße des einzubauenden Fensters.
- zwischen Dachluke und der ersten Ziegel- oder Schieferreihe oben 6-10cm Abstand gehalten werden sollten, nach unten 8cm Abstand und seitlich jeweils 3cm.
- die Dachluke mit Nägeln oder Schrauben an den Sparren oder der Hilfslattung befestigt und mit Dichtungsschaum oder
Ähnlichem abgedichtet werden muss. Anschließend können die zuvor abgetragenen Ziegel- oder Schieferplatten von außen, unter Einhaltung der Abstände, wieder aufgelegt werden.
Dachluken bei Flachdächern
Bei Flachdächern werden Dachluken ebenfalls zur Beleuchtung und Belüftung eingebaut. Da aufgrund der fehlenden Neigung jedoch keine liegenden Fenster in Betracht kommen, besteht die Wahl zwischen Lichtkuppeln und Lichtbändern. Beide gehören zur Kategorie der Oberlichter und wurden ehemals, wie der Name bereits andeutet, zur Belichtung des obersten Geschosses eingesetzt. Inzwischen gibt es beide Typen jedoch auch als Varianten mit Aufklapp- oder Aufschiebefunktion.
Zur sicheren Verwendung von Oberlichtern sollten folgende Faktoren beachten werden:
- Einwandfreie Abdichtung des Aufsatzkranzes zur Vermeidung des Eindringens von Feuchtigkeit
- Eine Beschichtung des Fensters, die Wasser und Schmutz abperlen lässt (Lotuseffekt)
- Mindestabstand von 50cm zwischen den Oberlichtern, um Wasserablauf und genügend Arbeitsfläche zu gewährleisten
- Installation nur in der Mitte des Daches zur Minderung der Windlast
- Schrauben in Mindestgröße und Mindestabstand je nach Maß der Lichtkuppel, zur Befestigung bei hoher Windlast
- Öffnung der Lichtkuppel muss entgegengesetzt der Hauptwindrichtung liegen, damit weder Regen in die Räumlichkeiten eindringen, noch der Windsog den Lüftungsprozess beeinträchtigen kann
Kosten für den Einbau von Dachluken
Die Kosten für den Einbau von Dachluken können je nach Material und Arbeitsaufwand stark variieren. Die Oberlichter mit Ausstiegsmöglichkeit sind bereits ab 400 Euro erhältlich.
Liegende Fenster sind in der Kunststoffausführung grundsätzlich kostengünstiger. Sie sind als Schwingfenster samt Einbau bereits ab 1200 Euro erhältlich. Klappfenster aus Holz kosten etwa 1800 Euro samt Einbau. Dachluken sind im Vergleich zu stehenden Fenstern und Anbauten jedoch wesentlich kostengünstiger, da sie nicht von installierten Grat- und Kehlsparren gehalten werden müssen.
Generell sollte beim Einbau von Dachluken auf Qualität geachtet werden. Nur eine ausreichende Dichtung und ein fehlerfreier Einbau gewährleisten eine intakte Dämmung und sicheren Schutz vor eindringender Feuchtigkeit. Einen Fachmann mit dem Einbau zu beauftragen, kann sich daher als gute Investition erweisen.
Fördermöglichkeiten beim Einbau von Dachluken
Wenn Dachluken im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen eingebaut werden, können Sie von attraktiven Förderungen der KfW profitieren. Dies ist der Fall, wenn die Energieeffizienz des Gebäudes durch den Einbau der Dachfenster unter die vorgegebenen Höchstwerte sinkt.
Ein Einbau von Dachluken im Zuge einer Sanierung ist daher sowohl aus handwerklicher Sicht, als auch aus der Kostenbetrachtung sinnvoll.
Des Weiteren können Sie Arbeiten zur Werterhaltung des Gebäudes im Rahmen Ihrer Steuererklärung geltend machen und von Steuervorteilen profitieren.