Bungalow bauen:
Besonderheiten, Dach, Fassade & Dämmung
Bungalows erleben in den letzten Jahren eine Art Renaissance. Die einstöckigen Gebäude versprechen dank großer Fensterfronten viel Licht sowie leicht zugängliche Wohn- und Schlafräume. Wer einen Bungalow bauen möchte, benötigt allerdings meist mehr Grundfläche, weil alle Räume auf einer Ebene verteilt sind.
In diesem Artikel erhalten Sie alles Wissenswerte rund um den Bungalow kompakt aufbereitet. Außerdem erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie mit Schiefer bei der Dacheindeckung Ihres modernen Bungalows haben.
Merkmale von Bungalows
Die ursprüngliche Bauweise des Bungalows als einstöckiges Haus haben die Briten aus ihrer ehemaligen Kolonie Indien schon im 18. Jahrhundert übernommen. „Bungalow“ bedeutet in indischer Sprache „Bengalisch“. Übersetzt werden könnte der Begriff „Bungalow“ demnach mit „Haus nach Bengalischer Art“.
In Indien handelte es sich bei Bungalows um sehr einfache Hütten in Holzbauweise mit einem Erdgeschoss ohne Unterkellerung. Zugleich wurden diese Behausungen meist in ländlichen Gebieten gebaut. Neben der eingeschossigen Bauweise haben Bungalows typischerweise eine breit angelegte Veranda im Eingangsbereich. In England diente die Bungalowbauweise dazu, kleine und einfache Landhäuser für gelegentliche Aufenthalte zu bauen.
Den Übergang zum modernen Bungalow erlebte die Hauskonstruktion schließlich in den USA. Dort haben viele Häuser bis heute nur ein Geschoss. Zugleich werden viele Häuser auf der Basis von Holzrahmen errichtet, die sich sehr gut für Bungalows eignet.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich schließlich aus dem einfachen, eingeschossigen Gebäude ein modernes Haus entwickelt, das in den 1960er-Jahren auch in Deutschland Anklang fand. Die oftmals sehr luxuriösen Flachbauten hatten nichts mehr mit den einfachen bengalischen Holzhütten gemeinsam.
Heute gibt es Bungalows in vielen verschiedenen Ausführungen: als Winkelbungalow, mit Flachdach oder geneigtem Dach sowie mit Keller. Anstelle einer Veranda werden Bungalows heute mit sehr großen Glasfronten ausgestattet.
Info:
Der wohl berühmteste Bungalow in Deutschland ist der sogenannte „Kanzler-Bungalow“ in Bonn. Er diente zwischen 1964 und 1999 als elegante Unterkunft für die deutschen Kanzler und als Empfangsgebäude für Staatsgäste.
Vor- und Nachteile von Bungalows
Die besondere Bauweise und Gestaltung von Bungalows ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden:
barrierefrei: Da Bungalows ebenerdig zugänglich sind, eignen sie sich sehr gut für Familien mit Kindern oder ältere Menschen. Jeder Raum ist ohne Treppensteigen erreichbar. So können auch Bewohner mit Handicap und einem Rollstuhl bequem alle Räume ohne Barrieren nutzen.
hell: Durch sehr großzügige Fensterfronten kann viel Tageslicht in die Räume gelangen.
flexibel: Dank der Verteilung der Wohnfläche auf ein Geschoss können die Wohn- und Schlafräume sehr individuell aufgeteilt werden.
günstig: Während bei mehrgeschossigen Gebäuden die Planung und Konstruktion aus Gründen der Statik umfangreicher ist, muss bei einem Bungalow nur eine Ebene umgesetzt werden. Auf diese Weise sparen Bauherren Kosten.
erweiterbar: Bungalows lassen sich sehr einfach räumlich erweitern. Abhängig von der Art derDacheindeckungund des Daches können problemlos weitere Räume an die bestehenden angefügt werden.
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige negative Aspekte, die den Bungalow betreffen.
Hierzu gehören:
großer Flächenbedarf: Wo sonst ein zweistöckiges Haus eine Grundfläche von 100 Quadratmetern benötigt, sind aufgrund der einstöckigen Bauweise von Bungalows 200 Quadratmeter Grundfläche erforderlich. Dieser höhere Platzbedarf sorgt dafür, dass für den Bau von Bungalows entweder größere Grundstücke benötigt werden oder sich die Freifläche für den Garten deutlich verringert.
höhere Heizkosten: Durch die großen Fensterflächen sind Bungalows häufig weniger energieeffizient. Wer diesen Mangel ausgleichen möchte, muss wiederum mehr in die Isolation von Fenstern und Dächern investieren.
geringere Privatsphäre: Je nach Lage und Bepflanzung des Grundstücks sind Bungalows aufgrund ihrer Ebenerdigkeit und großer Fensterflächen sehr gut von außen einsehbar. Manche Menschen fühlen sich deshalb „wie auf dem Präsentierteller“.
Das müssen Sie beim Dämmen von Bungalows beachten
Wer heute einen älteren Bungalow kauft, muss damit rechnen, dass die vorhandene Dämmung nicht mehr aktuellen energetischen Anforderungen entspricht. Wenn Sie aufgrund der Energieeinsparverordnung energetisch sanieren wollen, sind neben den Wänden auch die Fenster sowie das Bungalow-Dachbetroffen.
Ein Vorteil beim Dämmen von Bungalow-Außenwänden besteht darin, dass die Innenfläche dadurch nicht abnimmt. Kostenintensiver kann der Austausch von älteren Fensterfronten gegen eine isolierte Doppelverglasung werden. Wird das Dach des Bungalows neu gedämmt, sollten sich Hausbesitzer nach Alternativen zum herkömmlichen Flachdach umsehen. So kann eine Dachdeckung bei einem geneigten Bungalowdach mit Schiefer und eingebauter Dämmschicht die Energieeffizienz des Bungalows deutlich erhöhen.
Planen Sie einen neuen modernen Bungalow, sollten Sie neben einer Unterkellerung auch eine Dachvariante in Betracht ziehen, die alle Anforderungen an Nachhaltigkeit erfüllt.
Möglichkeiten zur Dachgestaltung
Klassischerweise werden Bungalows mit einem Flachdach versehen. Diese Dachform ist zwar relativ einfach mit Bitumenbahnen und Dämmmaterialien zu realisieren. Doch tatsächlich gibt es sowohl in ästhetischer als auch energetischer Sicht bessere Alternativen.
Möglich wäre auch ein begrüntes Flachdach. Die natürliche Schicht aus Erde und einer Bepflanzung kann Decken sehr gut isolieren, im Winter Wärme halten und im Sommer für Kühlung sorgen.
Mit einem Walmdach könnte ein Bungalow ebenfalls gedeckt werden, wenn Sie sich für die geneigte Dachvariante entscheiden. Damit wäre nicht nur die Möglichkeit einer individuelleren Dacheindeckung gegeben, sondern bei einem geringen Ausbau wäre zusätzlicher Stauraum unter dem Dach geschaffen. Wichtig ist es, in diesem Fall die Statik der Unterkonstruktion zu prüfen.
Möglich ist bei einem Bungalow natürlich auch ein klassisches Satteldach. Die Dachneigung fällt dabei in der Regel deutlich flacher aus. Wenn es ein Schieferdach werden sollte, müssen Sie die Regeldachneigung beachten.
Ein Winkelbungalow bauen
Ein Winkelbungalow ist bestens geeignet für extravagante Formen, da verschiedenste Grundrisse wie beispielsweise „L“, „U“ und „T“ Buchstaben möglich sind. Bei mehrstöckigen Häusern sind diese Grundrisse deutlich aufwendiger und kostenintensiver. Wenn Sie den Bau Ihres eigenen Bungalows in Erwägung ziehen, können Sie es nach Ihren persönlichen Vorlieben gestalten. Ein Bungalow mit Keller ist besonders praktisch, da sich im Kellergeschoss die Hausanschlüsse und die Heizung befinden.
Bungalows mit Pultdach sehen nicht nur architektonisch interessant aus, die geneigte Dachfläche hat viele weitere Vorteile. Das schräg verlaufende Dach kann beispielsweise mit einer Solaranlage versehen werden, um eine dezentrale Energieversorgung zu gewährleisten. Außerdem begünstigt das Pultdach-Bungalow das Auffangen von Regenwasser, welches später zur Weiterverwendung genutzt werden kann.
Materialen für Ihr Bungalow können frei gewählt werden. Wenn Sie ein Holzbungalow bauen möchten, sorgen sie mit den natürlichen Rohstoffen für eine rustikale, natürliche Note in Ihrem Winkelbungalow.
Schiefer als Baustoff für Bungalows
Schiefer bietet Ihnen auch beim Bau oder der Renovierung eines Bungalows vielfältige Möglichkeiten. Voraussetzung für ein Schieferdach ist ein geneigtes Dach mit ausreichendem Winkel. Aufgrund der vielen verschiedenen Deckungsarten sorgen Sie für einen optisch sehr ansprechenden Akzent auf Ihrem Bungalow. . Darüber hinaus sind Schieferplatten sehr robust und weisen eine lange Lebensdauer auf. Ihr Dach und somit beim ebenerdigen Bungalow auch Ihre Wohn- und Schlafräume werden demnach zuverlässig vor eindringender Nässe geschützt.
Wenn Sie Schiefer nicht zur Dacheindeckung verwenden wollen, besteht auch die Möglichkeit, die Platten zur Bekleidung der Fassade zu verwenden.
Moderne Schieferfassaden
Dachdecker- und Spenglermeister Julian Hammer beantwortet im Interview zahlreiche Fragen rund um das Thema Schiefer und moderne Schieferfassaden.
Unter anderem:
- Welche Deckarten gibt es?
- Wie hoch ist der Pflegeaufwand einer Schieferfassade und wie langlebig ist sie
- Wie nachhaltig ist eine Schieferfassade?
- Was kostet eine Schieferfassade?