4 Gründe für die Dachsanierung:
Welche Maßnahmen lohnen
Ein intaktes Dach ist essentieller Bestandteil Ihres Hauses und schützt Bewohner vor Wind und Wetter. Kein anderer Teil des Gebäudes ist Witterungseinflüssen so sehr ausgesetzt wie das Dach: Regen, Schnee, Hagel, Wind sowie Frost nagen an der Substanz und lassen Mikroorganismen entstehen, welche die Witterungseffekte beschleunigen. Früher oder später muss sich daher jeder Hausbesitzer mit den Maßnahmen einer Dachsanierung auseinandersetzen.
Doch nicht nur Witterungseinflüsse können Grund für eine Sanierung des Daches sein – eine energieeffiziente Dämmung, ein erweiterter Wohnraum oder die Beseitigung von asbestbelasteten Baustoffen sind ebenfalls auschlaggebende Gründe. Wir zeigen Ihnen auf, in welchen Fällen sich Sanierungsmaßnahmen am Dach lohnen und wie Sie Maßnahmen sinnvoll miteinander kombinieren können.
1. Das Dach richtig dämmen und Energie sparen
Über das Dach erfährt Ihr Haus den größten Wärmeverlust – bei schlechter Dämmung können das sogar bis zu 30 Prozent sein. Um die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen, ist es sinnvoll, eine unzureichende Dachdämmung beim Altbau zu erneuern. Außerdem bestehen mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) gesetzliche Vorgaben: Mit diesen soll die Energiewende aktiv vorangetrieben und ein einheitlicher Dämmstandard geschaffen werden.
Welche Kosten eine nachträgliche Dämmung mit sich bringt, hängt letztendlich von der Art der Dämmung ab: Während eine Zwischensparrendämmung ohne Verkleidung bei rund 50 Euro pro Quadratmeter liegt, kann eine Aufsparrendämmung durchaus das Fünffache kosten. Denn bei dieser Variante muss das Dach neu eingedeckt werden. Wer sein bestehendes Dach nachträglich dämmen und nicht neueindecken möchte, kann eine Untersparrendämmung vornehmen lassen.
Zu unterschätzen sind die Kosten einer Dämmung nicht, doch zahlt sich die Investition aufgrund der Energieeinsparungen in jedem Fall aus. Zudem belohnt der Staat Ihre Bemühungen, die Energiewende voranzutreiben: Energetische Sanierungsmaßnahmen können mit Zuschüssen und günstigen Krediten finanziert werden. Hervorzuheben sind hier vor allem die Investitionszuschüsse 430 und 431 sowie die Kredite 151 und 152 der KfW.
2. Ein marodes Dach ersetzen
Der Zahn der Zeit nagt an jedem Haus. Insbesondere bei Dächern, die nicht regelmäßig gewartet wurden, zeigen sich die Alterserscheinungen: ein maroder Dachstuhl, von Moos und Pilzen befallene Dacheindeckung oder gar Löcher in der Dachhaut. Um das Dach langfristig zu erhalten, müssen regelmäßig Maßnahmen zum Erhalt vorgenommen werden. Wer sich nicht darum kümmert, muss im schlimmsten Fall umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vornehmen und Dachstuhl, Dachhaut sowie Dachdämmung erneuern.
Letztendlich entscheidet der Zustand darüber, ob eine Voll- oder Teilsanierung notwendig ist. In einigen Fällen kann es ausreichen, schwächelnde Dachbalken zu verstärken oder zu ersetzen. Im Extremfall muss allerdings der gesamte Dachstuhl ersetzt werden. Dabei können gleich energieeffiziente Dämmungen eingesetzt und so von Zuschüssen sowie günstigen Krediten profitiert werden. Zudem können Hausbesitzer in Erwägung ziehen, einen zuvor unbewohnten Dachraum im Zug der Sanierung als Wohnraum ausbauen zu lassen. So lassen sich bei einem maroden, alten Dach mehrere Maßnahmen kombinieren und vor allem Kosten sparen.
3. Dach ausbauen und Wohnraum schaffen
Auch wenn Ihr Dach nicht marode ist und einer Sanierung unterzogen werden muss, kann der Ausbau eines bisher unbewohnten Dachraumes lohnenswert sein. Denn dadurch können Sie die Wohnfläche Ihres Hauses um einige Quadratmeter erweitern. Mit großen Dachfenstern und Gauben schaffen Sie einen lichtdurchfluteten Raum, eine effiziente Dämmung sorgt für ein hervorragendes Raumklima und senkt zudem die Energiekosten. Hausbesitzer, die ihr Dach nachträglich dämmen lassen, können zudem auf staatliche Förderungen zur energetischen Sanierung zurückgreifen und die Kosten für den Ausbau senken.
Da nicht jeder Dachboden für einen Ausbau geeignet ist, sollten Sie sich vorab an einen Dachdeckerbetrieb wenden, der die baulichen Begebenheiten prüft. Gegebenenfalls ist eine Baugenehmigung erforderlich – das gilt vor allem für den Ausbau mit Dachgauben. Ein Blick in die Bebauungsordnung Ihrer Gemeinde gibt darüber Aufschluss.
4. Asbest beseitigen
Wurde Ihr Haus zwischen 1900 und 1990 errichtet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass asbesthaltige Produkte verbaut wurden. Neben Dämmstoffen kam das faserförmige Mineral insbesondere in Form von Asbestzement zum Einsatz. So schlummern auf deutschen Dächern noch immer Millionen Quadratmeter Asbestzementplatten, die auf lange Sicht ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Werden die Platten durch mechanische Einwirkung oder Verwitterung beschädigt, kommt es zur Freisetzung der schädlichen Fasern. Diese werden über die Atemluft aufgenommen und setzen sich in der Lunge fest. Dadurch steigt das Risiko einer Asbestose sowie einer Erkrankung an Lungenkrebs.
Ist Ihr Haus mit asbesthaltigen Platten gedeckt, sollten Sie eine Dachsanierung zum Schutz Ihrer Gesundheit in jedem Fall in Erwägung ziehen – selbst wenn die Platten bisher keine Beschädigung aufweisen. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen können Sie sich dann für eine energieeffiziente Dämmung und vor allem für eine gesundheitlich unbedenkliche Dacheindeckung wie Schiefer entscheiden. Bedenken Sie, dass eine Asbestsanierung und die Entsorgung des belasteten Materials immer von einem zertifizierten Fachbetrieb vorgenommen werden müssen.
Durch eine Dachsanierung langfristig den Werterhalt der Immobilie sichern
Unabhängig davon, aus welchem Grund Sie sich für Sanierungsmaßnahmen an Ihrem Dach entscheiden, können Sie auf diese Weise langfristig den Wert Ihrer Immobilie erhalten. Eine zeitgemäße, intakte Dacheindeckung, eine effiziente Dämmung sowie zusätzlicher Wohnraum durch einen Dachausbau sorgen dafür, dass Sie selbst lange Freude an Ihrem Heim haben. Darüber hinaus kann durch eine Dachsanierung ein Altbau an aktuelle Energiestandards angepasst werden. Das spart enorme Kosten ein, sodass sich die finanziellen Aufwendungen für die Sanierung schnell amortisieren.
Maßnahmen kombinieren und von Zuschüssen profitieren
Planen Sie eine Dachsanierung aus einem der oben genannten Gründe, sollten Sie stets in Erwägung ziehen, verschiedene Maßnahmen miteinander zu kombinieren. So lassen sich Kosten und Zeit erheblich einsparen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, alle Sanierungsmaßnahmen mit einer Verbesserung der Energieeffizienz zu verbinden. Beim Dachausbau, bei einer Asbestsanierung oder dem Ersetzen eines maroden Daches können Sie sogleich eine neue Dachisolierung einsetzen lassen. Wenn Sie eine Außendämmung, wie beispielsweise eine Aufsparrendämmung, vornehmen möchten, bietet sich zudem eine komplette Neueindeckung des Daches mit hochwertigen und langlebigen Materialien an.
Wie hoch die Kosten letztendlich ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Form und Alter des Daches
Größe der Dachfläche
Ausmaß der Sanierungen
verwendete Baustoffe
Lohn sowie Qualifikation der Handwerker
örtliche Gegebenheiten
Im Schnitt liegen die Aufwendungen zwischen 15.000 und 75.000 Euro. Wollen Sie Ihr Dach nachträglich dämmen und führt dies zu einer Verbesserung der Energiebilanz Ihres Hauses, können Sie Zuschüsse der KfW oder Fördermittel der Länder und Kommunen beantragen. So unterstützt beispielsweise die KfW Einzelmaßnahmen mit bis zu 5.000 Euro. Empfehlenswert ist es, einen Energieberater zu engagieren, der Sie bei der Planung und Durchführung unterstützt – für diesen erhalten Sie ebenfalls einen Zuschuss von der KfW.