Generation Dachsanierung:
Von Asbestplatte zu Schieferdach
Wer zwischen den 1960er- und Anfang der 1990er-Jahre günstig bauen wollte, hat oft auf asbesthaltige Faserzementplatten gesetzt. Bei geringen Kosten versprach die Industrie Langlebigkeit, was für viele Bauherren die schlagenden Argumente waren. Hunderttausende Gebäude sind nun sanierungsbedürftig.
Dass die Asbestplatten hochgiftig sein können, wenn ihre Fasern eingeatmet werden, war zur damaligen Zeit kein Thema. Heute sorgt eine Asbestsanierung für reine Luft. Die Dachsanierung mit dem Naturmaterial Schiefer, die gleichzeitig eine Aufwertung der Immobilie bedeutet, wird mit Zuschüssen und günstigen Darlehen belohnt.
Asbest entfernen: eine mühsame, aber lohnenswerte Arbeit
Heute ist bekannt, dass Asbestplatten eine geringere Haltbarkeit haben, als damals erwartet wurde. Wer vor 30 oder 40 Jahren ein Haus mit Asbestplatten gebaut hat, muss nun mit den Konsequenzen umgehen: Die Platten werden nach Jahrzehnten nicht nur unansehnlich, sondern durch Verwitterung vor allem spröde, wodurch die freigesetzten Fasern eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Da noch bis 1992 Asbestplatten verlegt werden durften, gibt es nun zahlreiche renovierungsbedürftige Gebäude, in denen Asbest entfernt werden muss. Fachleute vom Bundesamt für Bauwesen gehen deutschlandweit von 1,4 Milliarden Quadratmetern im Hochbau aus – dazu zählen neben Dächern auch die Dämmung, Rohre und Böden. Davon entfallen etwa 700 Millionen Quadratmeter auf deutsche Dächer, die asbestbelastet sind.
Andreas Jäger und Frank Rummel, die Geschäftsleiter von Rathscheck Schiefer, schätzen, dass in den kommenden zehn Jahren rund 800 000 Dächer von Wohngebäuden saniert werden müssen – bei so vielen muss verbautes Asbest entfernt werden. Ein Betroffener ist Rudi Klas. Selbst Dachdeckermeister, hat er sich vor mehr als 30 Jahren beim Hausbau nichts bei der Verarbeitung des asbesthaltigen Materials gedacht. Nach einem Hagelsturm, bei dem das Dach beschädigt wurde und so eine Gesundheitsgefahr darstellte, ließ er die Platten mit Asbest entfernen und durch ein Schieferdach ersetzen.
Die Kosten halten sich bei einer solchen Entfernung von Asbest und der anschließenden Sanierung in Grenzen. Im Fall von Rudi Klas und seiner Familie konnte die Unterkonstruktion erhalten bleiben, was erheblich kostensparend ist. Gedeckt mit den neuen Schiefersteinen strahlt das Dach jetzt eine zeitlose Eleganz aus. Dazu kann Schiefer von guter Qualität mehrere hundert Jahre halten. Das natürliche Gestein mit einer 400 Millionen Jahre alten Geschichte, das heute hauptsächlich in der Eifelregion gefördert wird, verbindet Ästhetik, Effizienz und Nachhaltigkeit. Entstanden ist das Material in der Devonzeit durch Sedimentablagerungen am Meeresgrund. Nach seiner Reife unter der Erde kam es durch Erdfaltungen an die Oberfläche. Da der Abbau immer weiter modernisiert wird, ist der langlebige Naturbaustoff mittlerweile auch kostengünstiger erhältlich.
Asbest fachmännisch entfernen lassen
Kein Laie sollte sich die Asbestsanierung alleine zutrauen. Die Gesundheitsgefährdung beim Entfernen von Asbest ist zu groß. Bei den Arbeiten werden pro Kubikmeter Millionen von Fasern freigesetzt, die in die Atemwege gelangen und Krankheiten verursachen können. Fachleute tragen bei ihrer Arbeit spezielle Schutzkleidung sowie Atemmasken, die sie vor den giftigen Fasern schützen, welche beim Entfernen von Asbest freigesetzt werden. Die Asbestplatten werden - verpackt als Sondermüll in speziellen verschließbaren BigBags - fachgerecht entsorgt. Der Sondermüll landet auf Deponien, die auf die Entsorgung von Asbestabfällen spezialisiert sind.
Wer Asbest entfernen lässt, erhält Förderungen
So aufwendig eine Dachsanierung auch ist – von Bund, Ländern und Kommunen stehen viele Fördermittel zur Verfügung. Gerade wer die Entfernung von Asbest mit einer Verbesserung der Wärmebilanz des Hauses verbindet, kann mit Zuschüssen rechnen. Nach dem sorgfältigen Entfernen der Asbest-Platten lassen sich Aufdachdämmelemente unmittelbar auf die noch vorhandene Schalung montieren. Die neue Schieferdeckung hat damit wieder eine direkte Unterlage, was langfristig bis zu einem Drittel Energie spart – ganz abgesehen davon, dass viele Arbeitsschritte gespart werden können.
Durch die Sanierung steigt natürlich auch der Wert der Immobilie. Der hochwertige Baustoff veredelt das Haus von außen, während die Dämmung den Wert unsichtbar anhebt. Sichtbar wird diese Modernisierung bei der nächsten Heizkostenabrechnung. Nebenbei entledigen sich die Hauseigentümer so der Gefahr, die von Asbest ausgeht.
Rathscheck Schiefer gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Schiefer in höchster Qualität. Die Experten unterstützen die Asbestentfernung nicht nur mit einem finanziellen Zuschuss, sondern auch mit einem umfangreichen Servicepaket. Dieses umfasst Hilfe bei der Ausschreibung und der Suche nach geeigneten Schieferdeckern sowie Informationen zu den vielfältigen Fördermitteln, die für den Laien oft undurchsichtig sind. Natürlich ist dieser Kundenservice kostenlos.
Asbest entfernen und Sanierungskosten von der Steuer absetzen
Wenn feststeht, dass auf einem Dach Asbest verarbeitet wurde, können die Kosten für das Entfernen des Asbests, die Entsorgung und die Erneuerung als sogenannte außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden. Dies funktioniert wie folgt:
- Ein Sachverständiger, zum Beispiel vom TÜV oder der DEKRA, belegt die Belastung des Hauses durch Asbest.
- Nachdem die Experten ein Gutachten erstellt haben, wird der Auftrag zur Sanierung des Daches vergeben.
- In der Steuererklärung kann anschließend die Rechnungssumme für Entsorgung und Sanierung des Daches als außergewöhnliche Belastung angegeben werden - inklusive Rechnungen und Überweisungsbelegen.
Vor der Dachsanierung: Asbest entfernen lassen
Bei Häusern, die vor 1990 gebaut wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Asbest verbaut wurde. Hausbesitzer sollten daher vor jeglichen Sanierungsarbeiten einen Gebäude-Check durchführen lassen, der ihr Haus auf gesundheitsgefährdende Stoffe prüft. So lässt sich sicherstellen, dass sie nicht versehentlich Asbest entfernen und bei den Arbeiten Fasern freigesetzt werden, die ihre Gesundheit gefährden. Wird beim Gebäude-Check Asbest gefunden, lassen sich die Sanierungskosten als außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzen.
Eine Generation saniert - Schieferdach statt Asbestplatten
Bauherren von damals treffen die Kosten der Totalsanierung heute häufig zu Beginn des Rentenalters. Rudi Klas und seine Frau haben sich für die Sanierung und die Asbestentfernung entschieden, um ihre Rentenjahre in ihrem schönen Haus genießen zu können – ohne Gesundheitsrisiken. Für sie war es also genau der richtige Zeitpunkt für eine Investition. Da es nun schon eine Baustelle gab, haben sie sich entscheiden, auch die Badezimmer gleich mit zu renovieren, und zwar ebenfalls in Naturschiefer. So hinterlassen sie ihren Erben keine Altlast, sondern einen Nachlass, über den sie sich freuen werden.
Bei vielen von Rudi Klas’ Nachbarn sieht das anders aus: Sie haben die Sanierung noch vor sich. Asbestfasern wurden zwischen den 60er und 90er Jahren nicht nur auf Dächern, sondern auch in Boden- und Wandplatten verbaut. Das Bundesamt für Bauwesen schätzt, dass rund 3000 Produkte betroffen sind. Mindestens 60 Prozent der in dieser Zeit gebauten Häuser sind belastet. Bei ihnen muss Asbest entfernt werden. Rudi Klas kennt die Sorgen der Nachbarn, die die Sanierung noch vor sich haben. Er ist aber froh, sich für das Entfernen des Asbests entschieden zu haben. Dabei waren die Kosten für Entsorgung des entfernten Asbests und die Sanierung sogar günstiger als erwartet. Die Tage im Garten des schönen Eigenheims kann er so viel ruhiger genießen.