Tipps für die Dachsanierung:
8 Hinweise zum neuen Dach
Jeder Hausbesitzer sollte sich um die Instandhaltung seines Wohneigentums Gedanken machen. Während viele die Fassade hier regelmäßig im Blickfeld und damit auch auf dem Plan haben, wird das Dach häufig vernachlässigt.
Dabei ist gerade dieser Teil des Hauses essenziell für die Energieeffizienz und Schadensfreiheit des gesamten Gebäudes. Deshalb haben wir nachfolgend die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die in Bezug auf eine fachgerechte Dachsanierung wichtig sind.
1. Den Zeitpunkt zur Dachsanierung dem Eindeckmaterial anpassen
In welchen Zeitabständen ein Dach saniert werden muss, hängt in erster Linie vom verwendeten Material ab. Während Metalldächer 30 bis 50 und eine Eindeckung mit Betondachsteinen 40 bis 60 Jahre überstehen, muss ein Ziegeldach im Schnitt alle 50 bis 70 Jahre saniert werden. Der absolute Spitzenreiter in Sachen Haltbarkeit ist allerdings Schiefer. Der Naturstein bleibt 100 Jahre und länger stabil. Eine regelmäßige Wartung ist jedoch bei allen Dacheindeckungen notwendig.
Die große Spannbreite in den Angaben zur Haltbarkeit der unterschiedlichen Materialen ist durch weitere Faktoren bedingt, die zusätzlich auf die Lebensdauer einwirken:
Regelmäßige Instandhaltung: Egal, um welche Dacheindeckung es geht: Die maximale Haltbarkeit kann nur erreicht werden, wenn das Dach sachgemäß gepflegt wird. Dazu gehören vor allem die Reinigung (gerade vor Einbruch der Wintermonate) sowie das zeitnahe Ausbessern kleinerer Schäden.
Standort: Je nachdem, wie sehr das Dach Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, kann auch dieser Faktor die Lebensdauer beeinflussen. An erster Stelle zu nennen sind hier Dächer, die ausschließlich im Schatten liegen und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. In diesem Fall können durch Regen durchnässte Ziegel nur schwer trocknen, was die Haltbarkeit beeinträchtigt. Ebenfalls höher belastet sind Dächer, die regelmäßig starkem Schneefall ausgesetzt sind. Hier kommt nicht nur der Feuchtigkeitsaspekt zum Tragen, sondern auch das reine Gewicht der Schneemassen.
2. Im Asbest-Fall unbedingt handeln
Unabhängig davon, wie alt Ihr Dach ist und wie viele Jahre die theoretische Haltbarkeit beträgt: Sollte asbesthaltiger Faserzement als Dacheindeckung verwendet worden sein, ist es höchste Zeit, das Dach zu sanieren. Denn durch kleinere Schäden im Dach oder Wohnungsbrände können sich feinste Asbestfasern lösen, die in die Lunge gelangen und zu Asbestose führen können. Aus dieser Staublungenkrankheit entwickelt sich im schlimmsten Fall Lungenkrebs. Deshalb wurde der Werkstoff bereits 1993 verboten, findet sich aber noch in mehreren Millionen deutscher Dachplatten und Bodenbeläge.
Achten Sie bei der entsprechenden Sanierung unbedingt darauf, dass sie nur von solchen Firmen ausgeführt wird, die über die vorausgesetzten sicherheitstechnischen Möglichkeiten verfügen und eine Zulassung haben, aus der das hervorgeht.
3. Auf professionelle Arbeit setzen
Aber nicht nur im Asbestfall macht es Sinn, auf die Hilfe des Fachmanns zu bauen. Eine Dachsanierung ist eine komplexe, aufwändige und zeitintensive Arbeit, mit der Laien schnell überfordert sind. Professionelle Dachdeckerfirmen arbeiten hier deutlich effizienter.
Hinzu kommt, dass Sie schon kleine Fehler bei der Laien-Arbeit teuer zu stehen kommen können. Wird das Dach beispielsweise nicht richtig abgedichtet, dringt Feuchtigkeit ein und beschädigt Wände, Böden und Möbel im Dachgeschoss.
Auch die Frage, ob eine Sanierung notwendig ist oder noch einige Jahre aufgeschoben werden kann, beantwortet ein Sachverständiger am besten.
4. Eine Vorab-Inspektion des Daches vereinbaren
Anknüpfend an den letzten Punkt sollten Sie grundsätzlich darauf bestehen, dass das Dach von dem betreffenden Fachhandwerker inspiziert wird, bevor Sie den Auftrag zur Sanierung verbindlich vergeben. Das bringt verschiedene Vorteile mit sich:
Vor Ort lässt sich der genaue bauliche Zustand feststellen: Was muss konkret gemacht werden? Wie umfangreich werden die baulichen Maßnahmen ausfallen? Mit dem betreffenden Dach vor Augen können Vorstellung und Realität am besten gegenübergestellt werden. Lassen sich tatsächlich alle Ihre Wünsche umsetzen? Oder lässt die Ausgangssituation einige Pläne nicht zu?
Auf diese Weise vermeiden Sie unschöne Überraschungen, allen voran eine unerwartete Verteuerung der Sanierungsmaßnahme.
5. Auf die größtmögliche Energieeffizienz setzen und Zuschüsse nutzen
Unbedingt im Hinterkopf behalten sollten Sie die Verbesserung der Energiebilanz Ihres Hauses durch die Sanierungsmaßnahme. Durch die Energie-Einsparverordnung (EnEV) sind Sie seit 2002 bei Sanierungsarbeiten nicht nur gesetzlich verpflichtet, die geltenden Grenzwerte bei der Dämmung des Daches einzuhalten, es lohnt sich auch finanziell auf mehreren Ebenen:
Durch eine zeitgemäße Dämmung sparen Sie langfristig Heizkosten ein. Da die warme Heizungsluft nach oben steigt, ist ein schlecht gedämmtes Dach besonders häufig für einen unverhältnismäßig hohen Verbrauch verantwortlich. Indem Sie bei den Sanierungsarbeiten die richtige Dämmung berücksichtigen, geht deutlich weniger Heizungsluft verloren und Sie sparen Rohstoffe ein.
Zusätzlich müssen Sie nicht einmal auf langfristige Ersparnisse warten, damit sich die Dämmungsmaßnahme rentiert: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt verschiedene Zuschüsse und Kredite für energieeffiziente Sanierungsarbeiten zur Verfügung. Bei der Dachsanierung beispielsweise handelt es sich um eine Einzelmaßnahme, die mit bis zu 5.000 Euro gefördert wird. Darüber hinaus können Sie hier auch einen Kredit zu attraktiven Zinskonditionen beantragen.
Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Maßnahmen zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit. Konkret geht es hier um die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zur Verwertung erneuerbarer Energien. Das können Sie sich zunutze machen, indem Sie nach der Dachsanierung Solarkollektoren auf Ihrem Dach anbringen, die mit bis zu 20.000 Euro bezuschusst werden. Für die Installation ist zwar nicht zwingend eine vorangehende Sanierung notwendig, da sie sich nach Anbringung der Kollektoren aber schwieriger gestaltet, ist es sinnvoll, sämtliche Sanierungsvorhaben vorher abzuschließen.
6. Nicht verschiedene Systeme mischen
Im Zuge einer umfangreichen Dachsanierung wird häufig nicht nur die Dacheindeckung ausgewechselt. Stattdessen werden auch die Dämmung sowie die Unterspannbahn und andere Dachsystemteile erneuert. Damit alle Komponenten perfekt zusammenpassen und aufeinander abgestimmt sind, sollten Sie immer aus einem einheitlichen System stammen. Dazu ist es ratsam, nicht die verschiedenen Bestandteile zu verschiedenen Zeitpunkten auszutauschen, sondern das ganze Dachsystem in einem in Angriff zu nehmen.
7. Das Dach witterungsfest machen
Wie weiter oben bereits erwähnt, spielt die standortbedingte Witterung eine zentrale Rolle für den Zustand des Daches. Dementsprechend sollte gerade in regen-, sturm- und schneeanfälligen Gebieten bei der Sanierung ein besonderes Augenmerk auf die Witterungsbeständigkeit gelegt werden.
Sturmklammern halten beispielsweise die Dachziegel und -steine an Ort und Stelle, während die richtige Abdichtung das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Für Anwohner in Regionen mit besonders viel Schneefall bietet sich auch die Installation von Schneegittern an.
Hinweis: Fehlende Wetterfestigkeit kann zu Problemen bei Versicherungsschäden führen
Auch in Bezug auf die Versicherungsabdeckung ist ein ausreichender Witterungsschutz am Dach zwingend notwendig. Kommt es beispielsweise zu Sturmschäden, die durch die Anbringung entsprechender Sturmklammern hätten verhindert werden können, kann die Gebäudeversicherung die Kostenübernahme verweigern.
8. Die Optik nicht aus den Augen verlieren
Abseits funktionaler Überlegungen soll natürlich auch das optische Erscheinungsbild des sanierten Daches passen. Das ist nicht nur für das ästhetische Empfinden des Hauseigentümers wichtig, sondern bei Verkauf auch für den Marktwert der Immobilie.
Falls Sie also eine deutlich veränderte Dacheindeckung planen: Beziehen Sie immer das Gesamtbild des Hauses ein und überlegen Sie, ob sich das neue Dach harmonisch ins Bild fügt. Lassen Sie auch Größe und Form des Daches nicht außer Acht. Große Dachsteine auf einer kleinen Dachfläche beispielsweise lassen das Gebäude im Gesamteindruck schnell gedrungen wirken.
Viele Vorteile bietet beispielsweise die hochwertige Dacheindeckung mit Schiefer. Das Naturprodukt trägt zur Wertsteigerung der Immobilie bei, denn neben seiner robusten Beschaffenheit sorgt es ebenfalls für eine einzigartige Optik. Dank vieler verschiedener Deckungsarten kann das nachhaltige Material nicht nur für klassische Gebäude, sondern auch für die moderne Architektur genutzt werden. Schiefer ist also besonders vielseitig und kombiniert Funktion und Form auf einmalige Weise.