Betondachsteine als Dacheindeckung:
Das gilt es zu beachten
Für viele Laien ist der Unterschied zwischen Dachstein und Dachziegel nicht leicht erkennbar. Äußerlich sind beide Formen der harten Dachdeckung nur schwer auseinanderzuhalten, da sie sich in erste Linie in ihrer Herstellung und durch das Material unterscheiden. Dachziegel bestehen aus Naturmaterialien, wohingegen Dachsteine immer aus Beton hergestellt werden. Im Folgenden möchten wir Ihnen den Begriff der Betondachsteine näher erläutern sowie die Vor- und Nachteile der Dachdeckung mit Betondachstein aufzeigen und Ihnen Alternativen vorstellen.
Was sind Betondachsteine?
Betondachsteine sind künstlich hergestellte Steine, die der wasserableitenden Dachdeckung dienen. Die verschiedenen Typen unterscheiden sich durch:
Form
Größe
Verrippung
Überdeckungsbereich
Falzvarianten
Beton wird mit der Zeit härter und erreicht erst nach mehreren Jahren seine Endhärte, weswegen der robuste Baustoff als Dacheindeckung eine lange Haltbarkeit hat. Zudem nimmt Beton kein Wasser auf, weswegen eine zusätzliche, kostspielige Imprägnierung der Betondachsteine nicht von Nöten ist.
Bei der Wahl der Betondachsteine kommt es besonders auf die Glätte der Oberfläche an. Dachsteine mit höherer Glätte sind wasser- und schmutzabweisender als grobe Dachsteine und können so das Festsetzen von Moos verhindern oder verlangsamen. Vermoosung und Verschmutzung können Sie mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Bei besonders glatter Oberfläche werden Verschmutzungen durch Regenfälle abgewaschen.
Tipp: Erkundigen Sie sich über den Bedarf pro m2
Da es Betondachsteine in verschiedenen Formen von unterschiedlichen Herstellern gibt, ist es vor der Dachdeckung besonders wichtig, dass Sie sich mit den Charakteristika und Reichweiten beschäftigen.
Folgende Formen existieren:
- Pfannen mit gerader, kleiner symmetrischer Mittelwulst
- Pfannen mit geschwungener, symmetrischer Mittelwulst
- plattenförmige, ebene Pfannen
- Pfannen mit geschwungener, asymmetrischer Mittelwulst
- Pfannen mit gerader, großer symmetrischer Mittelwulst
- geschwungene, muldenförmige Pfannen
Neben dem Bedarf pro Quadratmeter sollten Sie sich aber auch aufgrund der Ästhetik der einzelnen Pfannenvarianten für einen bestimmten Betondachstein entscheiden.
Während der Produktion werden dem Beton Farbpigmente beigemischt. Dadurch gibt es keine Farbvariationen innerhalb einer Serie, wie es bei naturstoffbasierten Dachziegeln der Fall ist. Die Dachsteine werden in unterschiedlichen Rot- sowie Grautönen eingefärbt, aber Sie können auch schwarze Betondachsteine erwerben.
Die Dachsteine sind als Dacheindeckung im Vergleich zu anderen Dachdeckungsmaterialien preislich erschwinglicher und weisen zudem eine gute Ökobilanz auf, da sie vollständig recycelbar sind und energieeffizient hergestellt werden können.
So wirkt sich die Dachneigung auf den zu wählenden Betondachstein aus
Die Regeldachneigung – oder auch Mindestdachneigung – eines Steildachs bestimmt, wie hoch der Falz des Dachsteins sein muss, um wasserdicht abzuschließen. Grundsätzlich gilt:
Verwendung der Betondachsteine | Grad der Neigung ab |
ohne Unterkonstruktion mit tiefliegendem Falz | 25° |
ohne Unterkonstruktion mit hochliegendem Falz | 22° |
mit regensicherer Unterkonstruktion | 16° |
mit Unterkonstruktion, Regensperre und Dichtmasse | 7° |
Dachsteine als Dacheindeckung für Dächer mit einer Mindestneigung von 7° sind allerdings selten. Zudem ist die Verlegung aufwendig und dadurch teurer.
Welche Vor- und Nachteile bieten Betondachsteine?
Folgende Vorteile können Betondachsteine als Dacheindeckung vorweisen:
- Das Gewicht eines Dachsteins liegt bei mindestens 4kg pro Stein. Somit liegt die Dachdeckung sicher auf und kann bei Wind oder Sturm nicht so leicht herunterfallen wie Dachziegel.
- Betondachsteine sind einfach nachzubestellen. Sollte es doch einmal zu Sturmschäden kommen, können Sie problemlos weitere Dachsteine der gleichen Farbe und Form kaufen.
- Die maschinelle Massenproduktion sorgt zudem dafür, dass die Steine eine günstige Dachdeckvariante sind.
- Durch den selbstreinigenden Lotuseffekt beziehungsweise die glatte Oberfläche der Dachsteine bleiben Schmutz und Moss nicht haften; Verunreinigungen werden durch Niederschläge natürlich weggespült.
- Dank der energieeffizienten Herstellung sind die Steine umweltfreundlich.
- Der Beton ist robust, bruchfest und trittsicher, sodass die Dachsteine eine hohe Lebensdauer haben.
Allerdings sind auch diese Nachteile zu berücksichtigen:
- Trotz ihrer guten Ökobilanz sind Betondachsteine selbstverständlich kein Naturprodukt, wodurch sie keine natürliche Atmungsaktivität besitzen.
- Dadurch kommt es häufig zu Kalkausblühungen sowie Moosabsetzungen in den Zwischenräumen.
- Aus rein ästhetischer Sicht altert Beton außerdem nicht so schön und natürlich wie Dachziegel.
- Zwar wird Betonstein im Alter härter, jedoch auch poröser.
- Die meisten Anbieter gewähren eine Garantie von 20 Jahren, wobei die Lebensdauer von Betondachsteinen realistisch zwischen 15 und 30 Jahren – je nach Standort und Witterungsbedingungen – liegt.
- Das hohe Gewicht der Dachsteine verlangt eine tragfähige und stabile Dachkonstruktion. Eventuell muss bei einer Dachneueindeckung Ihr vorhandener Dachstuhl kostspielig verstärkt werden.
Welche Alternativen gibt es?
Dachdeckungen werden in harte und weiche Deckungen sowie natürliche und künstliche Stoffe unterteilt. Beton zählt zur harten, künstlichen Dachdeckung.
Harte Dachabdeckungen aus Kunstmaterial
Neben Dachsteinen aus Beton gibt es auch weitere, harte Dachabdeckungen aus Kunstmaterial, wie etwa:
- Faserzement
- Kunststoff
- Metallplatten
- Glas
- Solarmodule
Unter diesen Varianten der harten Deckung erweist sich Beton als äußerst günstig und ökologisch wertvoll.
Weiche Dachabdeckungen
Weiche Deckungen wie Gras, Stroh oder Holz sind im europäischen Raum aufgrund der Witterungsbedingungen selten zu finden. Vereinzelt gibt es Grasdächer in Skandinavien oder Großbritannien, jedoch hauptsächlich aus kulturtraditionellen Gründen.
Harte Dachabdeckungen aus natürlichen Materialien
Zu den natürlichen, harten Dachdeckungen zählen Dachziegel aus Ton oder Lehm sowie Schieferplatten. Auf dem Dach variieren diese innerhalb ihrer natürlichen Farbpigmentierung stark, weswegen der Austausch von beschädigten Ziegeln schwierig werden kann. Sie können jedoch mit farbigen Glasuren versehen werden, um so einerseits eine einheitliche Farbe zu bekommen und andererseits ihre Witterungsbeständigkeit zu erhöhen.
Eine besondere Alternative: Schieferplatten
Schieferplatten aus Naturschiefer eignen sich besonders für nachhaltiges Bauen. Ebenso wie bei Betondachsteinen werden Schieferplatten für das Dach emissionsarm und somit ökologisch wertvoll hergestellt. Ein Schieferdach ist zu 100% recycelbar und hat eine Lebensdauer von oftmals mehr als 100 Jahren.
Die Individualität einer Schieferplatte bestimmt das Vorkommen, also die geologischen Gegebenheiten, in denen der Schiefer entstand. Sollten Sie sich für das langlebige Naturprodukt entscheiden, achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Ihr Schieferdach mit Schieferplatten aus dem gleichen Vorkommen gedeckt ist. Der natürliche Baustoff benötigt, anders als Beton oder Ton, kaum zusätzliche Pflege bei einem Maximum an nachhaltiger Wohnqualität. Besonders das neuartige Rathscheck Schiefer-System ist für die Dachdeckung mit Schieferplatten geeignet.
Was ist das Rathcheck Schiefer-System?
Unter dem Rathscheck Schiefer-System versteht sich eine neue, effiziente Art, das Dach zu decken. Hierbei werden natürliche Schieferplatten oder speziell integrierte Solarmodule innovativ miteinander integriert.
Der Verbinder rastet einfach in Metallprofile ein. Dadurch werden weniger Platten für das gesamte Schieferdach benötigt als bei traditionellen Dachdeckmethoden. Zudem kann das Rathscheck Schiefer-System auch auf niedrigwinkligen Steildächern angewandt werden.
Spezielle Solar-Paneele lassen sich bündig in das Dach integrieren und generiert so den Strom des Hauses. Dadurch ist das Rathscheck Schiefer-System eine emissionsarme, umweltfreundliche und geldsparende und ästhetische Dachdeckvariante.