Wie lässt sich die Schornsteineinfassung gestalten?
Abhängig von unterschiedlichen Heizmethoden gibt es heute eine Vielzahl unterschiedlicher Schornsteinmündungen auf den Dächern. Neben Produkten aus Edelstahl, Kunststoff oder feuerfesten Schamotterohren gibt es nach wie vor die klassischen Schornsteine aus Backstein. Eine Schornsteineinfassung bietet sich aus zwei Gründen an.
Sie wertet den Schornsteinkopf optisch auf und schützt den Schornstein sowie das Gebäude vor Witterungseinflüssen. Die Einfassung kann mit unterschiedlichen Materialien realisiert werden und kann bei manchen Systemen auch bauaufsichtlich vorgeschrieben sein.
Der Schornsteinkopf muss Wind und Wetter trotzen
Der Schornsteinkopf ist der sichtbare Teil eines Schornsteins. In der Regel bildet er den höchsten Punkt des Daches und damit des Hauses. Diese Höhe ist unter anderem wichtig, damit der Schornstein den nötigen Zug entwickeln und somit die Rauchgase sicher abführen kann. Hinzu kommen brandschutztechnische Bestimmungen und Forderungen, die unbedingt zu beachten sind.
Die exponierte Position des Schornsteinkopfs sorgt dafür, dass dieser Teil des Abgassystems besonders stark Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Im Herbst und im Frühjahr zerren Winde an der Konstruktion, Regenwasser durchsetzt das Material und Kälte sowie direkte Sonneneinstrahlung belasten die Schornsteineinfassung zusätzlich. Aus diesem Grund ist eine solide Schornsteinbekleidung immer empfehlenswert. Sie schützt den Schornsteinkopf sicher vor Witterungseinflüssen.
Schornstein verkleiden- die Varianten
Eine Schornsteinverkleidung kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen. Theoretisch ist es zum Beispiel bei doppelwandigen Edelstahlschornsteinen auch möglich, auf eine Verkleidung zu verzichten. In diesem Fall reicht technisch eine abgedichtete Schornsteinkopfeinfassung aus. In der Praxis ist eine Schornsteinverkleidung jedoch immer sinnvoll, wenn ein Schornsteinrohr vor Witterungseinflüssen geschützt werden soll. Zugleich sorgen Sie mit einer Schornsteinverkleidung für einen optisch reizvollen Akzent auf Ihrem Dach.
Schornsteinkopfverkleidung aus Edelstahl: Wer nach einer einfachen und pragmatischen Lösung für die Schornsteinverkleidung sucht, hat mit entsprechenden Produkten aus Edelstahl eine mögliche Lösung gefunden. Diese Schornsteinverkleidung aus Blech ist sowohl als Standard- als auch als Maßanfertigungen erhältlich. Sie werden einfach über den Schornsteinkopf gestülpt, weshalb in diesem Zusammenhang auch von „Stülpkopf“ gesprochen wird. Edelstahl hat den Vorteil, dass das Material korrosionsbeständig ist und eine hohe Lebensdauer verspricht. Allerdings wird die Optik häufig als etwas kalt empfunden.
Schornstein mit Kupferverkleidung: Stülpköpfe werden auch aus Kupfer angeboten. Im Gegensatz zu Edelstahl „verwandelt“ sich Kupfer nach einiger Zeit. Das glänzende Material korrodiert durch den Einfluss des Luftsauerstoffs und wird dunkel sowie matter. Optisch wird Kupfer dennoch von vielen als ansprechender im Vergleich zum Edelstahl empfunden. Nachteilig ist, dass Kupferverkleidungen in der Regel deutlich teurer sind und von kondensierenden Abgasen angegriffen werden können.
Verkleidung aus Titanzink: Neben Kupfer und Edelstahl wird für die Schornsteinkopfverkleidung auch Titanzink verwendet. Das Material ist in unterschiedlichen Farben erhältlich und zeichnet sich durch günstigere Preise aus. Standardschornsteineinfassungen werden häufig daraus gefertigt, jedoch kann auch Zink, wie viele andere Metalle, durch die Abgase korrodieren.
Schornsteinverkleidung aus Schiefer: Mit Hilfe von Schieferplatten können Schornsteinköpfe sehr ansprechend und individuell verkleidet werden. Möglich sind neben verschiedenen Verlegetechniken auch unterschiedliche Schieferarten. Im Vergleich zu den anderen Methoden ist eine Schornsteinverkleidung aus Schiefer etwas aufwändiger, bietet aber eine sehr ansprechende Optik sowie eine hohe Lebensdauer.
Tipp:
Es empfiehlt sich, die Schornsteinkopfverkleidung mit einer Schornsteinabdeckung zu kombinieren. Sie verhindert zum Beispiel, dass Fremdkörper wie Blätter oder Äste in den Schornstein gelangen können. Zugleich können Sie mit entsprechenden Abdeckungen vermeiden, dass Dohlen oder andere Vögel im Schornsteinschacht nisten. Vogelnester im Schornstein haben schon vielfach zu verstopften Rauchabzügen geführt und die Hausbesitzer durch rückstauende Abgase ernsthaft in Gefahr gebracht. Jedoch sind diese Ergänzungen vor dem Einbau unbedingt mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger zu besprechen, da sie sondergenehmigungspflichtig sind.
Das spricht dafür, den Schornstein zu verschiefern
Wenn allgemein davon gesprochen wird, den Schornstein zu verschiefern, ist das tatsächlich ein wenig ungenau. Denn verschiefert wird zum einen die Oberfläche und zum anderen nur der Schornsteinkopf. Wenn für den Schornstein Schiefer verwendet wird, haben Sie verschiedene Vorteile:
- mehr individuelle Lösungen: Bei einer Schornsteinverkleidung mit Schiefer können Sie viele verschiedene Einzelaspekte mit bestimmen. So kann zum Beispiel die Größe der Schieferplatten ausgewählt werden. Ebenso lässt sich die natürliche Färbung der Schieferplatten bestimmen. Letztlich hat Ihr Fachbetrieb die Möglichkeit, verschiedene Formen zu verwenden, die wiederum auf verschiedene Weise verlegt werden können.
- Langlebigkeit: Schiefer ist ein sehr haltbares Material, das sich durch seine hohe Lebensdauer auszeichnet. Zugleich ist es ein natürlicher Baustoff im Gegensatz zu Metall oder Kunststoff.
- Durchlässigkeit: Schiefer wirkt bei Kälte und Wärme isolierend, ist aber zugleich durchlässig. So schützt der Schiefer den Schornsteinkopf vor zu starken Temperaturschwankungen. Zugleich kann Wasser diffundieren, ohne dass es sich in der Schornsteinverkleidung staut und zum Beispiel zu Feuchteschäden führt.
- Optik: Im Zusammenspiel mit einem Schieferdach fügt sich ein Schieferschornstein harmonisch ein, ohne dass die Schornsteinspitze störend wirkt. Auch bei anderen Materialkombinationen lässt sich Schiefer farblich kombinieren.
Was muss bei einer Schornsteinkopfeinfassung aus Schiefer beachtet werden?
Wie bei allen Schornsteinverkleidungen muss auch bei einer Schieferverkleidung sichergestellt werden, dass alle Brandschutzbestimmungen eingehalten werden. Je nach Schornsteinart und Art der Befeuerung können die Abgastemperaturen an der Schornsteinmündung mehrere hundert Grad betragen. Diesen Temperaturen muss die Unterkonstruktion für die Schieferplatten auf jeden Fall standhalten.
Wird ein neuer Schornstein errichtet oder ein bestehender Schornstein saniert und verlängert, muss meist eine zusätzliche Baugenehmigung eingeholt und der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister informiert werden. In diesem Zusammenhang klärt der Fachbetrieb auch, ob eine Schieferverkleidung konform mit einem vorhandenen Denkmalschutz ist.
So werden Schornsteinmündungen über Dach mit Schiefer verkleidet
Wenn ein Schornsteinkopf mit Schiefer verkleidet wird, bringt der Fachmann zunächst eine senkrechte Verlattung an. Auf diese wird danach eine Trägerplatte geschraubt. Um den Schornsteinkopf vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, wird auf die Trägerplatte eine Bitumenbahn aufgetragen. Die Schieferplatten werden schließlich auf diese Verkleidung geschraubt. Üblicherweise erfolgt der Schornsteinabschluss mit Metall und einer Schornsteinkopfabdeckung.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um einen Schornstein zu verkleiden, etwa eine Schornsteinverkleidung mit Blech oder Kupfer. Eine Schieferverkleidung bietet dabei die größten Individualisierungsoptionen. Hinsichtlich Haltbarkeit und Pflege steht der Schiefer Metallverkleidungen in nichts nach.
Ganz im Gegenteil: Da Metallverkleidungen durch die austretenden Abgase korrodieren, weißt das Urgestein Schiefer eine erheblich längere Haltbarkeit auf.