Schieferdeckung für mein Dach

Bei der Sanierung eines Daches oder beim Neubau steht die Frage im Raum, welches Material für das Dach infrage kommt. Die Auswahl ist groß und reicht von Metall über Kunststoff bis hin zu natürlichen Materialien. Schiefer für Dacheindeckungen ist in letzter Zeit als Trend wiederentdeckt worden. Die Gründe liegen in der zeitlos schönen Ästhetik sowie der hervorragenden Ökobilanz und langen Lebensdauer. Eine professionelle Schieferdeckung hält selbst schwierigen Witterungen über mehrere Generationen stand.

Was zeichnet Schiefer als Baustoff aus?

Mittelalterliche Aufzeichnungen lieferten den Beweis, dass eine Schieferdeckung für Dach und Fassade schon damals verwendet wurde. Auch gut erhaltene mittelalterliche Bauten, Burgen oder Kirchen zeigen deutlich, wie beliebt Schiefer als Baustoff ist. Viele Schieferdächer sind noch immer erhalten und konnten die Gefahren der Zeit mühelos bis heute überstehen. Dass Schiefer bereits vor Menschengedenken im Alltag benutzt wurde, belegen Ausgrabungen. In einigen konnten Schieferschmuck und Bodenplatten aus Schiefer ausgegraben werden.

Die positiven Eigenschaften des natürlichen Materials haben Menschen schon früh erkannt. Als Baustoff ist er deshalb so beliebt, weil er außerordentlich robust, witterungs- und temperaturbeständig ist. Gleichzeitig kann Schiefer gespalten und somit in eine gewünschte Form gebracht werden. Diese Eigenschaften werden von kreativen Dachdeckern noch heute genutzt, um kunstvolle Schieferdächer zu erstellen.

Die Gründe für den hohen Dichtungsgrad und die Spaltbarkeit liegen in der Entstehungsgeschichte von Schiefer. In seinen Ursprüngen war das Gestein tonhaltiger Meeresschlamm, der sich vor ungefähr 350 bis 500 Millionen Jahren abgesetzt hat. Durch die ideale Kombination aus extremem Druck von darüberliegenden Schichten, Bodenbewegungen und chemisch optimalen Zusammensetzungen entstanden die heutigen Schieferarten. Sie sind in großen Vorkommen unter anderem in Deutschland, Spanien und Frankreich vorhanden.

Warum sind Dachschindeln aus Schiefer vorteilhaft?

Eine moderne Dacheindeckung mit Schiefer steigert den Wert einer Immobilie, denn es handelt sich um einen langlebigen und wartungsarmen Baustoff. Zudem ist das Haus mit einem Schieferdach sehr ansprechend und zeitlos schön. Dank verschiedener Verlegungstechniken kann sogar eine individuelle Schieferdeckung erstellt werden. Schiefer ist leicht spaltbar, sodass der Dachdecker vor Ort die Schieferschindeln entsprechend anpassen kann.

Die lange Lebensdauer ist an den mittelalterlichen Bauten erkennbar, die in Teilen noch immer im Original zu bestaunen sind. Eine Schieferdeckung für Ihr Haus kann um die 100 Jahre alt werden, bevor es im großen Rahmen ausgebessert werden muss. Damit es ein hohes Alter erreicht, sollte das Schieferdach regelmäßig alle paar Jahre gewartet werden. Meist hält sich der Reparaturbedarf in Grenzen, da einzelne Schindeln aus Schiefer ganz einfach ausgewechselt werden können.

Hier sind die Vorteile einer Dacheindeckung mit Schiefer im Überblick:

  • überdurchschnittlich lange Lebensdauer
  • witterungs- und temperaturbeständig
  • in verschiedenen Farbnuancen erhältlich
  • wartungsarm
  • einzelne Schieferplatten im Dachaustauschbar
  • Wertsteigerung der Immobilie
  • vor Ort für jede bauliche Schwierigkeit anpassbar
  • viele verschiedene Verlegetechniken
  • individuelle Schieferdeckungsmuster möglich
 

 

Für eine Schieferdeckung wird Tonschiefer verwendet, der wenig porös ist. Er ist zudem sehr fest, sodass er Witterungen gut abhalten kann. Es gibt noch andere Schieferarten, die jedoch für eine Dacheindeckung nicht infrage kommen. Tonschiefer wird in verschiedenen natürlichen Farben angeboten, sodass neben der grau-schwarzen Farbe auch ein Rot-, Grün- oder Purpurton für das neue Dach denkbar ist. Bei der Auswahl sollten Sie auf jeden Fall sicherstellen, dass genügend Dachschindeln aus Schiefer der gewünschten Farbe aus ein und demselben Vorkommen vorhanden sind. Denn nur dann ist garantiert, dass im Falle eines Austauschs defekter Schieferschindeln die gleiche Farbe wiedereingesetzt werden kann.

Welche Arten von Schieferdeckungen gibt es?

In Deutschland hat sich in den letzten Jahrhunderten eine große Vielfalt verschiedener Verlegetechniken für Schieferdeckungen entwickelt. Es gibt über 250 unterschiedliche Arten, wie ein Dachdecker das Dach eindecken kann. Nicht mitgezählt sind die kreativen Muster und Formen, die individuell gestaltet werden.

Die Vielfalt konnte sich entwickeln, weil noch bis ins letzte Jahrhundert standardmäßig Schieferdeckungen vorzufinden waren. Kaum ein Haus wurde ohne diesen Baustoff verkleidet. Nachdem die Schieferdeckung etwas in Vergessenheit geraten ist, gilt sie mittlerweile wieder als Trend. Die moderne Optik des Schiefers in Verbindung mit Holz, Metall oder Beton wird der Sehnsucht nach Natürlichkeit und Ästhetik gerecht.

Folgende Dacheindeckungen aus Schiefer haben sich in Deutschland etabliert:

Bogenschnittdeckung– auch als Universaldeckung bekannt. Hier werden quadratische Schieferschindeln mit einem Bogenschnitt verlegt.

Altdeutsche Deckung– Unterschiedlich große Schindeln werden verlegt. Es handelt sich um eine traditionelle Technik, die viel Know-how erfordert. Klassischerweise nimmt die Größe der Schieferschindeln von oben nach unten hin zu.

Rechteck-Doppeldeckung– gerade und parallel werden rechteckige Schieferplatten angeordnet.

Schuppendeckung– die Schindeln werden ähnlich wie bei der Altdeutschen Deckung verlegt. Die Schindeln sind allerdings gleich groß.

Wilde Deckung– für Individualisten ist diese Deckung perfekt, da der Dachdecker vor Ort die Schieferplatten passend zurichtet.

Dekorative Deckung– in diese Dacheindeckung aus Schiefer werden Muster, Bilder oder Ornamente eingearbeitet. Das Schieferdach häufiger noch die Schieferfassade erhält dadurch eine individuelle Note.

Kann eine Solaranlage auf eine Schieferdeckung montiert werden?

Das ist problemlos möglich. Nachteil ist allerdings, dass eine klassische Solaranlage die Optik der Schieferplatten verdeckt. Hier ist das Rathscheck Schiefer-System ebenfalls empfehlenswert. Spezielle Solarpaneele lassen sich in die Dachfläche integrieren, ohne dass Bauherren ästhetische Kompromisse beim Schieferdach machen müssen.

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