Das Dach winterfest machen: Finanzierungsmöglichkeiten
Die kalte Jahreszeit bedeutet für Ihr Hausdach aus verschiedenen Gründen eine immense Belastung: Die Dämmung muss den eisigen Temperaturen trotzen, die Dachdeckung auch bei starken Stürmen halten und in die Dachoberfläche darf keinesfalls Feuchtigkeit eindringen, die beim Gefrieren die betroffene Stelle regelrecht sprengen könnte.
Um also gut gerüstet dem Winter entgegenzugehen, sollten Sie spätestens im Spätsommer eine ausführliche Inspektion vornehmen und etwaige schadhafte Stellen am Dach erneuern. Worauf Sie dabei achten müssen und welche Maßnahmen zur Finanzierung es gibt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Erste Regel: Mit der Dach-Erneuerung nicht zu lange abwarten
Viele Hausbesitzer begehen immer wieder den Fehler, dass Sie die Inspektion und das anschließende Dach-Erneuern zu lange vor sich herschieben. Ist aber erst einmal der Herbst angebrochen, kann es früher als erwartet zu Nachtfrost, heftigen Gewittern und den entsprechenden Folgen für das Dach kommen. Hinzu kommt natürlich, dass auch das Arbeiten am Dach mit fortschreitend schlechter Witterung gefährlicher und unangenehmer wird. Deshalb: Nehmen Sie die Begutachtung und eventuell nachfolgende Reparaturarbeiten schon im Spätsommer in Angriff.
Wichtiger Risikofaktor Schnee
Gerade in Gegenden, in denen es zu starkem und häufigem Schneefall kommt, muss das Dach vor Wintereinbruch darauf überprüft werden, ob es dem gewachsen ist. Denn Schnee stellt in drei verschiedenen Punkten eine Belastung dar:
- Große Schneemassen haben ein hohes Eigengewicht. Das bedeutet, dass die Stabilität der gesamten Dachkonstruktion ebenso gegeben sein muss wie eine sicher angebrachte Dacheindeckung. Sonst erzeugt der Druck schnell kleine Risse, die im schlimmsten Fall bis hin zum Zusammenbruch des ganzen Dachstuhls führen könnten.
- Sobald der Schnee schmilzt, ist das Dach einer großen Wassermenge auf einmal ausgesetzt. Befinden sich auch nur kleinste Risse in der Eindeckung, dringt hier durch den Wasserdruck Feuchtigkeit ein, die zu Schimmelbildung im Dachboden oder in der Dämmschicht führt.
- Nicht nur für das Dach an sich stellt Schnee eine Gefahr dar. Durch die Dachneigung kommt es bei starkem Schneefall häufig zu lawinenartigem Abrutschen der Schneedecke vom Hausdach, was für Passanten eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellt. Da Sie im Zuge Ihrer Verkehrssicherungspflicht dafür sorgen müssen, dass für Unbeteiligte von Ihrem Eigentum keine Gefahr ausgeht, ist das unbedingt zu vermeiden. Hilfreich dafür ist das Anbringen von Schneefallgittern.
Welche Elemente sollten vor dem Winter am Dach erneuert werden?
Um wirklich sicherzustellen, dass Ihr Dach lückenlos winterfest ist, sollten Sie es von innen sowie von außen sorgfältig begutachten. Dabei können Sie in Form einer Checkliste die wichtigsten Bestandteile zur Dachsicherheit nacheinander durchgehen und das Dach entsprechend erneuern:
Dachrinne: Gerade im Herbst ist darauf zu achten, dass die Dachrinne frei von Laub und sonstigem Schmutz ist. Nur so kann Regenwasser restlos abfließen. Das wiederum ist essenziell für den Schimmel- und Feuchtigkeitsschutz. Denn staut sich Wasser auf dem Dach, können kleine Schäden an der Dacheindeckung entstehen, durch die Nässe ins Dach eindringt.
Dacheindeckung: Hier gilt es, die einzelnen Dachziegel oder –steine zu überprüfen. Sind sie noch sicher befestigt oder locker? Sind sie gebrochen oder haben Risse? Nur so lässt sich das Eindringen von Feuchtigkeit und das Abreißen ganzer Ziegel bei Sturm vermeiden.
Lüfter, Kamine oder Antennen: Durchdringungen (wie bei Lüftern und Kaminen) sowie An- und Abschlüsse (beispielweise durch Antennen) sind besonders anfällig für eindringende Feuchtigkeit und Schmutz. Dementsprechend sollte die richtige Abdichtung der Dichtstoff-Fugen noch einmal sorgfältig geprüft werden, denn eindringende Nässe führt zum Durchschimmeln der Dämmschicht oder der Dachbalken.
Tipp: Wartungsvertrag abschließen und Sicherheit genießen
Damit Sie ganz frei von lästigen Gedanken an das jährliche Winterfest-Machen sind, können Sie auch ganz bequem einen Wartungsvertrag mit einem örtlichen Dachdecker vereinbaren. Der garantiert, dass der Fachmann in genau festgelegten Abständen das Dach inspiziert und eventuelle Schäden ausbessert.
Dabei steht es Ihnen völlig frei, welchen Turnus Sie für die Wartung auswählen. Einmal pro Jahr – bestenfalls im Spätsommer – sollten Sie Ihr Dach aber in jedem Fall begutachten lassen. Falls Ihr Haus besonders schwierigen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist (starker Schneefall, Meeresnähe und ähnliches) kann es auch ratsam sein, den Dachdecker zusätzlich nach dem Winter im Frühling einzubestellen. So gehen Sie auf Nummer sicher, dass der Winter trotz guter Vorbereitung keine Schäden hinterlassen hat, die am Dach erneuert werden müssen.
Kosten einer Dachinspektion
Welche Kosten genau auf Sie zukommen, wenn Sie Ihr Dach winterfest machen möchten, ist natürlich nicht pauschal zu sagen. Denn das hängt wesentlich davon ab, ob Elemente des Daches erneuert werden müssen und in welchem Umfang dies geschehen muss.
Aber auch die Kosten für die reine Inspektion vom Fachmann können deutlich variieren, da sie von verschiedenen Faktoren abhängen:
- Gesamtgröße der Dachfläche
- Stärke der Dachneigung
- Dachform (gibt es Gauben oder ähnliches?)
- Einfacher oder komplizierter Zugang zum Dach
- Grad und Art der Verschmutzung
- Empfindlichkeit der Dacheindeckung
In jedem Fall sind Sie als Hausbesitzer verpflichtet, diese Arbeiten durchführen zu lassen, damit die Verkehrssicherheit des Hauses gewährleistet ist. Finanzielle Unterstützung können Sie dann beantragen, wenn so große Teile des Dachs erneuert werden müssen, dass es sich um eine umfangreiche Sanierung handelt. In diesem Fall macht es häufig Sinn, die Dämmung ebenfalls instand zu setzen. Zum einen ist diese bei einem schadhaften Dach nämlich zumeist schon von Feuchtigkeit und Schimmel betroffen. Zum anderen rentiert es sich langfristig, in einem Renovierungsvorgang die Dämmung auf den modernsten Stand zu bringen. So sparen Sie auf Dauer deutlich Heizkosten.
Das Dach winterfest machen: Möglichkeiten zur Finanzierung
Falls Sie eine solch umfangreiche Sanierung einplanen, können Sie eine Förderung der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Für eine Einzelmaßnahme, unter die die Dach-Erneuerung fällt, erhalten Sie hier 5.000 Euro. Zusätzlich vergibt die KfW auch Kredite zu attraktiven Konditionen.
Sollten Sie sich im Zuge dieser Sanierung entschließen, Solarkollektoren auf dem Dach anzubringen, um noch energieeffizienter zu leben, kommt auch das Anreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Frage. Bei der Installation von Solarthermieanlagen werden Sie dabei mit bis zu 20.000 Euro unterstützt.
Eine weitere Möglichkeit der Finanzierung bietet der Sanierungsbonus von Rathscheck Schiefer: Sollten Sie Asbest auf Ihrem Dach entdecken, können Sie für die Dachsanierung einen Zuschuss von Rathscheck Schiefer in Anspruch nehmen – hinzu kommt ein umfassendes Servicepaket.