Asbestdach: Entsorgung und Sanierung mit Schiefer
Dachplatten, die optisch an Schiefer erinnern sollten, tatsächlich aber aus Zement und gefährlichen Asbestfasern gepresst wurden, galten bis in die 1990er Jahre als strapazierfähige und preiswerte Alternative zum Naturstein. Heute sind hingegen viele Hausbesitzer erpicht darauf, den Krebserreger über ihren Köpfen wieder loszuwerden.
Einer Untersuchung des Bayerischen Umweltamtes zufolge sind allein in Deutschland knapp 1,4 Milliarden Quadratmeter Gesamtfläche im Hochbau (dazu zählen Dächer, Böden, Rohre und die Dämmung) asbestverseucht. Laut einer Schätzung von Rathscheck Schiefer findet sich in Deutschland eine Asbestbelastung derzeit auf rund 700 Millionen Quadratmeter Dachfläche. Ein neues Förderprogramm hilft Betroffenen jetzt bei der Asbestentsorgung und anschließenden Sanierung mit Schiefer.
Asbestsanierung: Raus aus der unsichtbaren Falle
Die Geschichte von Bärbel und Daniel B. ist beispielhaft: Das Paar übernahm das Haus, das die Eltern Ende der 1970er Jahre in einem verschlafenen Dorf im Westerwald gebaut hatten. Das gepflegte und bescheidene elterliche Domizil bot der jungen Familie ein neues Zuhause im Grünen. Mit der klaren Luft hoch über dem Rheintal und dem Haus mit Garten waren eigentlich die idealen Voraussetzungen gegeben, damit Florian (4) und Marie (2) ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen heranwachsen konnten. Doch dann kam alles anders. Denn genau wie bei den meisten anderen Häusern in der direkten Nachbarschaft wurde das Dach während des Hausbaus mit günstigen Faserzementplatten eingedeckt. Wie schädlich und gefährlich diese tatsächlich sind, wurde erst später erkannt. Die Hausherrin erinnert sich heute, dass der zuständige Dachdecker sich damals gleich sicher war, dass ihr Dach beim Bau mit Asbestplatten eingedeckt worden sein musste. Denn bis in die frühen 1990er Jahre hinein enthielten fast alle Faserzementplatten Asbest - ein Material, dessen haarfeine Fasern über die Atemwege in die Lunge gelangen und dort auch noch 20 bis 30 Jahre nach dem Einatmen Krebserkrankungen auslösen können. Nach Einschätzungen von Fachärzten sterben allein in Deutschland jedes Jahr rund 1.500 Menschen an den Spätfolgen von Asbest.
Der Einsatz von Asbest wurde im November 1993 in Deutschland verboten. Erst 2005 zog die gesamte Europäische Union nach. Doch bis zu dem Verbot wurden allein in Deutschland jedes Jahr bis zu 200.000 Tonnen des krebserregenden Minerals verarbeitet - einer Studie des Bundesamtes für Bauwesen zufolge landeten davon 73 Prozent in Asbestzementprodukten. Die Geschäftsführer von Rathscheck Schiefer, Frank Rummel und Andreas Jäger, schätzen, dass es wohl noch Jahrzehnte dauern wird, bis auch die letzte Asbestplatte von den Dächern verschwunden ist. Nach Hochrechnungen des Unternehmens, das als einer der führenden Produzenten von Naturschiefer gilt, müssen in den kommenden Jahrzehnten an bis zu 4,6 Millionen Gebäuden Asbestsanierungen vorgenommen werden. Ab 2024 sind solche Sanierungsarbeiten bei unseren Nachbarn in den Niederlanden Pflicht - in Deutschland erfolgt die Asbestentsorgung derzeit noch auf freiwilliger Basis.
Asbest erkennen: Die unsichtbare Gefahr im Eigenheim
Ob gefährlicher Asbest auf dem eigenen Dach verarbeitet worden ist oder nicht, ist für Laien äußerst schwierig festzustellen. Fachleute erkennen Asbest anhand unterschiedlicher Indizien. Die graue Faserstruktur, die an den Schnittkanten der gepressten Zementplatten gut sichtbar ist, ist beispielsweise ein solches Indiz für Asbestbelastung. Auch die Alterungserscheinungen von Faserzementplatten und großen Wellplatten, die mit Farbverlust, Algen- und Moosbildung auf Verwitterung reagieren, können Hinweise auf eine Belastung durch Asbest sowie die mögliche Freisetzung von Fasern geben. Bei anderen Verarbeitungsformen jedoch bleibt der Asbest völlig unsichtbar. So wurden Dachplatten aus laminiertem Kunstharz oder simple Teerpappen früher häufig an der Unterseite mit Asbestpapier beschichtet. Experten können das krebserregende Mineral mittels einer probeweisen Untersuchung unter dem Raster-Elektronenmikroskop nachweisen. Doch auch das Baujahr des Hauses erlaubt Rückschlüsse auf eine möglicherweise notwendige Asbestentsorgung. Thorsten Mußdorf, Geschäftsleiter des Norddeutschen Asbestsanierungsverbandes (NAV), geht davon aus, dass in Häusern, die zwischen 1950 und 1990 gebaut wurden, mit nahezu einhundertprozentiger Sicherheit irgendwo Asbest zu finden ist. Zum Vergleich: In den Niederlanden, so Befürchtungen der Regierung, könnten mindestens 70 Prozent aller Gebäude, die vor 1993 gebaut worden sind, asbestverseucht sein.
Da der Umgang mit dem unsichtbaren Mineral hochgefährlich sein kann, sollten Hausbesitzer die Asbestentsorgung niemals eigenständig in Angriff nehmen. Vor extrem gefährlichen, unfachmännischen Arbeiten warnen alle Experten und Fachleute. Dennoch ist die Asbestsanierung dringend notwendig - wer gegen die strengen Richtlinien im Umgang mit der Altlast verstößt, macht sich heute sogar strafbar. Dabei passiert ein solcher Verstoß schneller, als die meisten Betroffenen denken. Denn bereits beim Säubern alter Asbest-Dächer mit dem Hochdruckreiniger können kleinste Fasern freigesetzt werden, die dann in die Atemwege geraten. Dass derzeit weit mehr Menschen an den Spätfolgen von Asbest sterben als durch Arbeitsunfälle, ist die erschreckende Bilanz der Arbeitsmedizinerin Irene Brüske vom Institut für Umweltepidemiologie im Münchener Helmholtz-Zentrum für Umwelt und Gesundheit.
Schieferdeckung: Natur ersetzt Asbest
Auch Familie B. sah sich, nachdem die Asbestbelastung festgestellt worden war, diesem Gefährdungspotenzial ausgesetzt - unter einem solchen Dach mit kleinen Kindern zu leben kam für die junge Familie auf Dauer nicht in Frage. Hinzu kam, dass Umwelteinflüsse wie Wind und Regen nach 30 Jahren deutliche Spuren hinterlassen hatten und nun viele der Asbestplatten nicht nur gefährlich, sondern auch unansehnlich waren. Der zuständige Dachdecker bestätigte die Problematik: Bei starker Verwitterung sei die Gefahr, dass sich krebserregende Fasern aus dem Bindemittel lösen und über die Atemwege in die Lunge gelangen, nicht auszuschließen. Der Fachmann kannte sich als Sanierungsexperte mit der fachgerechten Asbestentsorgung aus und konnte Familie B. darüber hinaus auch Fördermöglichkeiten für die Asbestsanierung empfehlen. Rathscheck, einer der führenden Schieferproduzenten im Land, spendiert einen Zuschuss für die Neueindeckung asbestverseuchter Dächer mit dem 400 Millionen Jahre alten Naturstein. Damit möchte das Unternehmen seinen Beitrag leisten, um die Asbestsanierung in Deutschland voranzutreiben und zu beschleunigen, betont Geschäftsführer Frank Rummel.
Nur zwei Wochen nachdem die erste marode gewordene Faserzementplatte in den speziellen, staubdichten „BigBags“ entsorgt worden war, erstrahlte das Satteldach von Familie B. in dem typisch seidenmatten Glanz des blaugrauen Urgesteins. Dank der zügig durchgeführten Schieferdeckung, bei der die komplette Dachunterkonstruktion bis auf eine neue Unterdeckbahn erhalten werden konnte, kann das Familiendomizil nun wieder ohne gesundheitliche Risiken bewohnt werden. Um bei der Schieferdeckung zusätzlich Geld zu sparen, entschied sich Familie B. für die kostengünstige Verlegetechnik einer Universal-Deckung, die eine besonders ökonomische Deckung zu gewährleistet. Auf diese Weise kann eine schnelle Verlegung mit einer preiswerten Serienproduktion kombiniert werden.
Asbestentsorgung: Günstiges Zinsniveau erleichtert die Sanierung mit Schiefer
Natürlicher Schiefer ist 400 Millionen Jahre alt, und damit eines der ältesten sowie haltbarsten Materialien für die Bedachung von Gebäuden. Die Förderung des Natursteins ist über die Jahre hinweg deutlich leichter geworden. Noch bis in die 1960er Jahre hinein wurde das Gestein in Deutschland unter Aufwendung hoher Kosten und Mühen aus Bergwerken gewonnen und anschließend von Hand bearbeitet und gespalten. Heutzutage ist die Schiefergewinnung weitgehend technisiert. Um beispielsweise den in der Eifel vorkommenden „Moselschiefer“ zu fördern, der weltweit zu den besten Schieferqualitäten gehört und bis zu 400 Meter unter der Erdoberfläche verborgen liegt, kommt modernste Technik zum Einsatz. Ganz anders gestaltet sich die Lage wiederum im spanischen Galicien, wo hochwertige Schiefervorkommnisse unweit der Erdoberfläche deutlich leichter zugänglich sind. Hier befindet sich eine der Produktionsstätten von Rathscheck Schiefer – sie zählt zu den modernsten der Welt.
Die Bedachung mit unbedenklichen Naturmaterialien trifft den Zeitgeist. Nach den Skandalen um krebserregendes Asbest sind Schieferdeckungen bei den notwendigen Sanierungen und Neubauprojekten gefragter denn je. Rund 2,7 Millionen Quadratmeter Dachschiefer werden jährlich in Deutschland verkauft - deutlich mehr als noch in den 1970er Jahren. Diese Bilanz und der Umstand, dass viele Asbestsanierungen bereits zu lange aufgeschoben wurden, sind der Grund, warum das Traditionsunternehmen Rathscheck, welches demnächst sein 225-jähriges Bestehen feiert, mit einer stetig wachsenden Nachfrage kalkuliert. Andreas Jäger ergänzt, dass auch das derzeit günstige Zinsniveau Betroffenen die Entscheidung leichter macht, nach Küche und Bad auch auf dem Dach zu investieren. Neben dem Förderprogramm von Rathscheck können auch preiswerte Dach-Darlehen in Anspruch genommen werden, die Asbestentsorgung und anschließende Schieferdeckung vergünstigen. Dabei beschränken sich die genehmigten Zuschüsse keineswegs auf private Bauherren. Denn auch Wohnungsbauunternehmen sowie -genossenschaften, Kirchengemeinden und -kreise, Gemeindeverbände und die Gemeinden selbst können Anträge auf Bezuschussung einreichen
Asbestentsorgung und anschließende Schieferdeckung: Das kostenlose Servicepaket
Eine umfassende und kompetente Beratung sollte jeder Asbestsanierung sowie Asbestentsorgung vorausgehen. Neben Zuschüssen beispielsweise von Rathscheck Schiefer wird die Sanierung unter gewissen Umständen auch vom Staat unterstützt: Besteht eine konkrete Gesundheitsgefährdung durch die Asbestbelastung, können Finanzämter die aufgewendeten Kosten für Abriss, Entsorgung und Neueindeckung als abzugsfähig anerkennen, so der Bundesfinanzhof (VI R47/10). Der Steuerberater Reinhard Frank aus Koblenz rät allen Altlast-Betroffenen, sich die Asbestgefahr noch vor der Sanierung sicherheitshalber von einem Sachverständigen bestätigen zu lassen, damit die Steuerbehörden in jedem Fall mitspielen.
Vergleicht man die Schieferdeckung über einen Zeitraum von 90 Jahren mit anderen gängigen Bedachungsmaterialien, schneidet sie im Hinblick auf Haltbarkeit und Kosten deutlich günstiger ab. Denn nicht nur das hochwertige Material, sondern auch die Art der Deckung entscheiden über den Preis eines Schieferdaches. Je nach gewähltem Format verändert sich auch die Optik, sodass sich Schieferdeckungen sowohl für modernste Gebäude als auch für historische Fachwerkbauten eignen. Auf deren Dächern wurde schon im Mittelalter Schiefer verlegt, der seitdem der Witterung trotzt. Wer sich heute für eine Sanierung mit Schiefer entscheidet, steigert damit nicht nur den Wert seiner Immobilie. Er kann sie auch zu einem späteren Zeitpunkt guten Gewissens verkaufen oder vererben. Denn ein Schieferdach hält ein Leben lang und schützt die nächste Generation natürlich zuverlässig.