Sanierungsbedarf auf deutschen Dächern
Architekturstudenten der Hochschule Koblenz haben den baulichen Zustand von Dächern und Fassaden an über 1.500 Häusern in 13 Dörfern und Städten überprüft. Dabei zeigen die Ergebnisse der Erhebung sehr deutlich, dass offensichtlich ausgerechnet die essenziellsten Bauteile häufig vernachlässigt werden:
- Mit insgesamt 771 Gebäuden fallen 51 Prozent der untersuchten Immobilien in die Kategorie „sanierungsfähig“.
- 161 davon – also immerhin noch knapp 11 Prozent – müssten akut saniert werden.
- Übertragen auf die allgemeine Bausituation bedeutet das, dass Minimum ein Drittel der 15.700 Gebäude in den untersuchten Gemeinden im Laufe der nächsten Jahre saniert werden müssen.
- Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Analyse von Rathscheck Schiefer. Demnach müssten jährlich circa 80.000 Dachsanierungen an mit Asbest belasteten Einfamilienhäusern deutschlandweit durchgeführt werden.
Bei der Untersuchung sticht besonders hervor, dass selbst beschädigte Dächer nur notdürftig repariert oder lediglich teilsaniert wurden. Eine großflächige Dachsanierung wäre stattdessen angebracht.
Asbestsanierung lässt auf sich warten – dabei ist sie dringend erforderlich
Die Haltbarkeit eines Daches variiert je nach Material zwischen 30 und 90 Jahren. Insbesondere im ländlichen Bereich wurde die Mehrzahl der Häuser zwischen 1900 und 2000 erbaut. Einige dieser Objekte verfügen längst über eine zweite Dacheindeckung – bei etlichen anderen ist aufgrund von Altlasten eine Dachsanierung vonnöten. Denn wurde das Haus bis Anfang der 1990er-Jahre errichtet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich auf dem Dach asbesthaltige Faserzementplatten befinden.
Über die reine Stabilität hinaus besteht allerdings noch ein weiterer Grund, der die Dachsanierung dringlich werden lässt: Bis in die neunziger Jahre hinein wurden zur Dachdeckung Faserzementplatten verwendet, die den kostspieligeren Schiefer imitieren sollten. Gerade im sogenannten Schiefergürtel, der das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz umfasst, war dieses Material beliebt. Schließlich war es leicht zu verarbeiten, robust, nicht brennbar und günstig. Die Platten enthalten jedoch Asbest-Zement, der sich inzwischen als giftig erwiesen hat.
In vielen klassischen Neubaugebieten, die zwischen den Sechzigern und Achtzigern entstanden sind, ist in ganzen Straßenzügen nahezu jedes Haus betroffen. Hausbesitzer werden hier in absehbarer Zeit eine Dachsanierung vornehmen müssen. Davon ist Ulof Rückert, der als Professor und Experte für Bauökonomie und Baumanagement an der Hochschule Koblenz die Untersuchung geleitet hat, überzeugt. Rathscheck-Geschäftsleiter Frank Rummel konkretisiert diese Prognose mit den Ergebnissen einer hauseigenen Studie. Demnach beträgt das Dachsanierungs-Volumen deutschlandweit in den nächsten zwanzig Jahren mehr als eine Million Gebäude.
Die Dachsanierung lohnt sich – für die Gesundheit und den Geldbeutel
Asbest ist besonders gefährlich, wenn durch Verwitterung oder Anbohren und –sägen feinste Fasern frei werden, die sich in der Lunge absetzen, wo sie langfristig Krebs auslösen können. Dies bestätigt das Landesamt für Umwelt in Bayern. Aufgrund dieser hohen gesundheitlichen Risiken wird beispielsweise in den Niederlanden die Entfernung der nicht mehr zeitgemäßen Dachplatten in wenigen Jahren verpflichtend.
In Deutschland dagegen bleibt diese Entscheidung zur Dachsanierung dem Einzelnen überlassen. Je älter allerdings die Asbestdächer, desto höher die Gefahr, dass aufgrund von Schäden durch Verwitterung gefährliche Fasern freigesetzt werden können. was fatale Folgen haben kann, insbesondere, wenn es zu einem Brand kommt. In diesem Fall wird das gefährliche Asbest in der Luft freigesetzt, was im Zweifelsfall die Evakuierung einer ganzen Nachbarschaft notwendig macht.
Professor Rückert rät aber nicht nur aus diesem Grund zur zeitnahen Dachsanierung. Denn zu dem Gesundheits- kommt der Kostenfaktor hinzu: Es ist zu erwarten, dass die Preise für die Asbestentsorgung bald steigen werden. Jetzt ist die Gebühr von 100 bis 200 Euro (je nach Region) pro Tonne für die Sondermüllentsorgung noch überschaubar. Bestehende Probleme bezüglich der Entsorgung von Alt-Styropor zeigen allerdings, dass eine Kostenerhöhung wahrscheinlich ist.
Schiefer als langfristige und ökologische Alternative für das verbreitete Asbest-Problem
Nicht nur kleine Einfamilienhäuser von Privateigentümern sind vom Asbest-Problem betroffen, sondern auch zahlreiche Großgebäude in deutschen Innenstädten warten auf eine Dachsanierung. Zahlreiche der ohnehin als sanierungsbedürftig klassifizierten Gebäude sind noch mit Faserzementplatten versehen, welche die vorgesehene Einsatzdauer von 40 Jahren bei Weitem überschritten haben. Dies stellt ein zusätzliches Risiko dar.
In Bezug auf die Haltbarkeit zeigen sich die Vorzüge von Schiefer sehr deutlich. Darauf verweist auch Rückert. Da hochwertiger Schiefer häufig 75 bis 150 Jahre übersteht, ist er objektiv und auf lange Sicht betrachtet sogar ein sehr günstiges und unkompliziertes Deckungsmaterial für eine Dachsanierung. Zusätzlich ist Schiefer überaus ökologisch, denn auch die nächste Generation der Hausbesitzer wird sich nicht um eine umständliche und kostenintensive Sondermüllentsorgung kümmern müssen. Stattdessen lässt sich das reine Naturmaterial vollständig recyceln, beispielsweise als Garten-Split – eine Win-Win-Situation für Mensch und Umwelt!
Förderung der Dachsanierung erleichtert die Entscheidung zusätzlich
Als Zuschuss- und Fördermaßnahme schafft Rathscheck Schiefer attraktive Anreize zur Finanzierung der Dachsanierung von Asbest-belasteten Dächern. Dazu wird ein Servicepaket angeboten, das nicht nur die kostenlose Beratung und Hilfe bei der Suche nach Fachleuten einschließt, sondern auch einen finanziellen Bonus, falls der Hausbesitzer sich für eine Naturschiefersanierung entscheidet. Darüber hinaus berät Rathscheck Schiefer bezüglich zusätzlicher Förderoptionen durch Banken oder den Bund. Exemplarisch hierfür ist die Volksbank RheinAhrEifel: Noch bis Ende 2017 bekommen private Bauherren hier ein günstiges Darlehen zur Dachsanierung mit zehnjähriger Zinsbindung und 1,75 Prozent Effektivzins.